Filmbildung

Filmbildung

Kulturelle Bildung steht im Moment auf der Agenda vieler Institutionen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, Angebote für sie bereitstellen oder sich mit ihrer schulischen und außerschulischen Zukunft beschäftigen. Kunst und Kultur sollen stärker in das Bildungssystem verankert werden, denn sie wurden als wichtige Faktoren für Persönlichkeitsbildung, Kreativität und Lernverhalten erkannt.
Zur kulturellen Bildung gehören selbstverständlich auch der Film, die bewegten Bilder im Allgemeinen, ihre Rezeption und Produktion. Die Orte, an denen Kinder und Jugendliche diese Bilder – und Informationen darüber – suchen, konsumieren oder für die sie sie selbst produzieren, haben sich in den letzten Jahren radikal verändert, genauso wie die dazugehörigen Medien: Internet und YouTube, Handy, Computer- und Videospiele, DVDs für das Home-Cinema. Und das Kino? Hat es ausgedient, ist es nur noch etwas für
Menschen über 40, die damit großgeworden sind?
Das Internationale Frauenfilmfestival Dortmund | Köln bietet seit über 20 Jahren ein speziell für Kinder und Jugendliche zusammengestelltes Filmprogramm an – im Kino. Und bleibt dabei. Nicht, weil Filme im Kino per se besser sind, sondern einfach anders. Der dunkle Raum und die große Leinwand üben nach wie vor ihre eigene Faszination aus. Die Bilder sind eigens dafür komponiert – ein bewusstes Zusammenspiel vieler künstlerischer und technischer Komponenten –, die Film-Geschichten sind komplex und in ihrer Gesamtheit ist Filmgeschichte auch Kulturgeschichte. Zehn kurze und lange Spiel- und Dokumentarfilme können Schüler_innen und Lehrer_innen in der diesjährigen Ausgabe sehen. Filme, die sich am Festivalthema WAS TUN orientieren. Denn auch Kinder und Jugendliche stehen oft vor schwierigen Entscheidungen. Aktiv werden oder aushalten? Die Filme zeigen kleine und große Menschen, die eine Antwort für sich gefunden haben oder auf der Suche danach sind.
Nach jeder Vorführung wird ein Filmgespräch angeboten. Hier können die Schüler_innen Fragen zum Film stellen oder durch Erläuterungen der Moderator_innen mehr über die Hintergründe der jeweiligen Filmproduktion und ihrer spezifischen Filmsprache erfahren.
Damit leistet das Internationale Frauenfilmfestival Dortmund
| Köln, wie andere Filmfestivals auch, einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Bildung und zur Medienkompetenz.

_Barbara Fischer-Rittmeyer