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Fragmentiert. Die Filme im Panorama

Das Panorama, unsere Sektion für Dokumentar- und Experimentalfilme und neue Formate, präsentiert unter dem Stichwort »Fragmentiert« acht aktuelle Filme, darunter vier Deutschland- bzw. Internationale Premieren. Die Filme des Programms eröffnen durch assoziative Bilder, flackernde Erinnerungen und zersplitterte Langzeitbeobachtungen unterschiedliche und progressive Narrative.

In der Rubrik »Formfragen« präsentiert das Festival die Deutschlandpremiere der Multi-Kanal-Videoinstallation Those Who Kept the Light von Nastja Säde Rönkkö. Sie verwandelt den männlich konnotierten Leuchtturm und seine Wärter in queer-feministische Räume am Rande eines verletzlichen Ökosystems.

Ein Familienalbum, in seine Einzelteile zerlegt, wandert von Frankreich nach Palästina zurück.Lina Soualem porträtiert in Bye Bye Tiberias nicht nur ihre Mutter, die berühmte Schauspielerin Hiam Abbass, sondern nähert sich auch der Geschichte ihrer Familie, die in Palästina beginnt. In Echo of You (Deutschlandpremiere) von der dänischen Regisseurin Zara Zerny berichten Menschen im hohen Alter in sinnlichen Porträts von ihren Liebeserfahrungen – ein hoffnungsvoller und vielstimmiger Blick auf unser Leben. Der vielfach ausgezeichnete Film Apolonia, Apolonia von Lea Glob ist die berührende Langzeitbeobachtung einer charismatischen jungen Frau, die ihren Platz in der Kunstwelt findet. Der US-amerikanische Film King Coal (Deutschlandpremiere) von Elaine McMillion Sheldon ist eine Fabel über Kohle und ein audiovisuelles Kinoerlebnis darüber, wie tief sich die Geschichte des Kohleabbaus in die Menschen eingeschrieben hat. Als Internationale Premiere ist der südkoreanische Beitrag The Night of the Factory Girls von Geonhee Kim zu sehen. In einem Stadtteil Seouls werden Bruchstücke der japanischen Kolonisierung in die Gegenwart geholt und mit einem berührenden Text im Bild verwoben. Die Hände der Frauen übernehmen für einen kurzen Moment wieder die Bewegung der Zwangsarbeit, während sie erzählen. Der argentinische Experimentalfilm The Face of the Jellyfish von Melisa Liebenthal ist eine spielerische Suchbewegung nach der eigenen Identität. In charmanter Situationskomik fragt der Film nach Blickstrukturen, die unsere Selbstwahrnehmung prägen. Was bleibt von uns abseits der Bilder, die von uns gemacht werden?

Für das Programm des Panorama ist die Kurator*in Vivien Buchhorn – mit Unterstützung von Bernadette Kolonko – verantwortlich.