Apolonia, Apolonia

Apolonia, Apolonia

Lea Glob

DK / PL / FR
2022
Dokumentarfilm
116’
OmeU
Panorama

Bilder mit Apolonia – sie sind überall: auf Videokassetten ihrer Geburt bis zu den in Öl gemalten Selbstbildnissen. Selten konnte man sich einer Hauptfigur so schwer entziehen: In ihren Augen die Leichtigkeit der Jugend, die Risikobereitschaft der Künstlerin. Aufgewachsen im elterlichen Theater in Paris, zieht Apolonia mit ihrer Mutter nach Dänemark. Nie wirklich dort angekommen, baut sie sich nach dem Schulabschluss wieder ihr Leben in Frankreich auf und beginnt ein Kunststudium. Der Dachboden wird zum Atelier, Freund*innen kommen und gehen. Einige bleiben, so wie die Femen-Aktivistin Oksana. Nah bei ihr wird die von Selbstzweifeln und Ehrgeiz getriebene Apolonia mitfühlend, als gäbe ihr die Gemeinschaft den Halt, den sie auch in der Kunst sucht. Doch die Kunst, das ist für Apolonia, wie sie selbst einmal sagt »kein Projekt, sondern Kontinuität« – »It’s not a project, it’s a continuation.«

Lea Glob hat mit der Langzeitbeobachtung von 2009-2022 ihrer Freundin Apolonia Sokol nicht nur ein Denkmal gesetzt, sondern verhandelt, was künstlerische Emanzipation bedeuten kann. Dabei changiert ihr Film zwischen dem Traum mit der eigenen Kunst die Welt zu erobern und den Erwartungen des Marktes an eine Frau als Künstlerin. Auch wenn sich Apolonia den Regeln von Kunst und Kapital nie ganz entziehen kann, beginnt ihr Körper zu rebellieren. Und auch in die Körper der Freundinnen Oksana und der Filmemacherin selbst schreibt sich das Leben ein. Während die Frauen sich nicht immer helfen können und die politisch immer näher rückenden Kämpfe Kraft verlangen, schafft es der Film selbst in den erschreckendsten Momenten zu zeigen, dass Freundschaft ein Band der Solidarität bilden kann.

Regie / Buch / Bildgestaltung

Lea Glob

Montage

Andreas Bøggild Monies, Thor Ochsner

Sounddesign

Anna Żarnecka-Wójcik

Musik

Jonas Struck

Produktion

Sidsel Lønvig Siersted – Danish Documentary Production

Coproduktion

Malgorzata Staron – Staron Films

Kontakt

CAT&Docs

Portät von Lea Glob

Lea Glob

Lea Glob absolvierte die Danske Filmskole in Kopenhagen und arbeitet seitdem erfolgreich als Filmemacherin. Mit Apolonia, Apolonia realisierte sie ihren ersten Langfilm und gewann damit den Preis für den besten Film auf dem Internationalen Dokumentarfilmfestival Amsterdam (IDFA).


Filme von Lea Glob
Venus – Nackte Wahrheiten 2016 | Olmo and the Seagull 2015 | Meeting My Father Kaspar Tophat 2011