Dortmunder Dokumentarfilmpreis

Dortmunder Dokumentarfilmpreis

Ehrenpreisträgerin 2011 | Award-winner 2011 Helga Reidemeister

»Ich bin dem Prinzip Hoffnung verpflichtet. Ich brauche das Prinzip Hoffnung selber. Ich suche in meinen Filmen Leute, die etwas Widerständiges denken und leben. Ich tu‘s für mich, damit ich überleben kann.«
– Helga Reidemeister in taz.de 7. Mai 2005

Der Dortmunder Dokumentarfilmpreis Preis 2011 geht an Helga Reidemeister und zeichnet mit ihr eine Filmemacherin aus, die seit 40 Jahren konsequent und ausschließlich Dokumentarfilme dreht. Die in ihren Filmen brisante Themen aufgreift und darin die beunruhigenden Seiten der Wirklichkeit beschreibt. Im Zentrum stehen dabei oft Menschen, die unter schwierigsten Umständen leben und überleben. Helga Reidemeister ist fasziniert von Biografien und Schicksalen, verliert aber bei allem Privaten und Individuellen nie deren politische und soziale Implikationen aus dem Auge. Für sie ist und bleibt das Private politisch.

Helga Reidemeister wurde in Halle an der Saale geboren, studierte Malerei an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin sowie Film an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin dffb. Durch die Studentenbewegung politisiert, arbeitete sie für einige Jahre als Sozialarbeiterin im Märkischen Viertel in Berlin. Hier entstand auch ihr erster Film Der gekaufte Traum über eine Arbeiterfamilie. Es folgten vielfach preisgekrönte Filme: über Kinder auf Moskauer Krebsstationen, Frauen im Gefängnis, Friedensaktivist_innen oder über den Abzug der sowjetischen Armee aus Berlin. Helga Reidemeister drehte bisher zwei Filme in Afghanistan: Texas – Kabul und Mein Herz sieht die Welt schwarz – Eine Liebe in Kabul, den das Festival anlässlich der Preisverleihung zeigt.

Der mit 10.000 Euro dotierte Dokumentarfilmpreis wird gestiftet von der Sparkasse Dortmund anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Zusammenarbeit mit dem Internationalen Frauenfilmfestival und wird künftig alle zwei Jahre am Festivalstandort Dortmund vergeben.

DE
2009
Experimentalfilm
90’

»Afghanistan und die Menschen dort haben mich spontan sehr berührt. (…) Das Beeindruckendste an den Menschen ist der ›aufrechte Gang‹, […]