Melk

Melk

Stefanie Kolk

NL
2023
Spielfilm
96’
OmeU, dt. UT
Internationaler Debüt-Spielfilmwettbewerb

Selten widmet sich ein Spielfilm der tiefgreifenden Bedeutung der Muttermilchproduktion, einem Sinnbild für das Nähren des Lebens. Wenn dieser Prozess jedoch durch eine Stillgeburt überflüssig wird, kann eine beschauliche Erzählung entstehen – eine, die über die Vorstellungen von »Leben spenden« und Verlust, die Formen der Trauer und schließlich die Hoffnung reflektiert. Stefanie Kolks Melk ist ein solcher Film. Robin und ihr Mann Jonas durchleben tiefe Trauer nach der Stillgeburt ihres Kindes. Als konstante und verwirrende Erinnerung an den Verlust und die vitale Aufgabe der Mutterschaft, ringt Robin mit ihrer anhaltenden Milchproduktion. Eine Hebamme leitet sie beim Abpumpen an, einer Routine, die helfen soll, den Prozess auf natürliche Weise zu beenden, doch das Wegschütten der Milch erweist sich als emotional belastend und bewegt sie zur Spende an andere Mütter in Not. Als die Flaschen ihren Kühlschrank füllen, geht Robin still entschlossen einen schwierigen Weg. Bürokratische Hürden verhindern eine unkomplizierte Spende und zwingen sie zu eigener Recherche mit vielen Anrufen bei potenziellen Empfänger*innen. Trost sucht sie in schweigenden Waldspaziergängen mit anderen Trauernden. Jonas steht ihr bedingungslos zur Seite, während er seinen eigenen Trauerprozess durchmacht.

Kolk porträtiert Robin als eine »Rebellin, die ihren eigenen Weg geht«. Frieda Barnhard fängt die Komplexität der Rolle gekonnt mit »Leichtigkeit und Dunkelheit« (Kolk) ein, indem sie stille Momente würdigt und Dialoge mit Witz versieht. Mit einer minimalistischen Bild- und Tonsprache inspiriert Melk durch die Kraft der Stille und des Raums. Eine ungewöhnliche Darstellung eines Abschieds, die Empathie weckt, ohne zu erschüttern.

Gast: Stefanie Kolk

Regie

Stefanie Kolk

Buch

Stefanie Kolk, Nena Van Driel

Bildgestaltung

Emo Weemhoff

Montage

Maarten Ernest

Sounddesign

Jacob Oostra

Darsteller*innen

Susanne Groen, Jitske Windig, Nathalie Crum

Produktion

Erik Glijnis, Leontine Petit – lemming film

Coproduktion

Marina Blok – NTR

Kontakt

Bendita Film Sales

Stefanie Kolk

Stefanie Kolk wuchs in Nijmegen, Niederlande, auf. Sie studierte Biophysik und lebte zwei Jahre lang in Japan, bevor sie die Niederländische Filmakademie besuchte. Ihr Abschlussfilm Clan sowie die Kurzfilme Harbour und Eyes on the Road wurden im internationalen Wettbewerb Pardi di Domani des Locarno International Film Festival uraufgeführt. Kolks Filme wurden auf Festivals und in Kinos auf der ganzen Welt gezeigt. Ihr Debütfilm Melk wurde 2023 in Venedig in den Giornate degli Autori und in Rotterdam (2024) uraufgeführt.


Filme von Stefanie Kolk
Eyes on the Road 2019 | Harbour 2017 | Clan 2016 | Handen 2015