Kriegsbilder

Kriegsbilder

Birgit Hein

DE
2006
Experimentalfilm
10’
OF
Specials

Unterschwellig ist er immer da, der Krieg, in dem die Filmemacherin geboren wurde. Birgit Hein möchte das Un(be)greifbare irgendwie darstellen. Seit dem Golfkrieg dokumentierte sie regelmäßig Kriegsfootage, die sie von den öffentlichen Fernsehsendern ARD und ZDF sowie TV5 und CNN abfilmte, eine Technik, deren visuellen Verfremdungseffekt die Filmemacherin schon oft angewandt hatte. Der Irakkrieg änderte diese Vorgehensweise. Über die Porno-Website nowthatsfuckedup.com, die es US-amerikanischen Soldaten erlaubte, kostenlos Pornos herunterzuladen, verbreitete sich Kriegsfootage, die auf privaten, digitalen Kameras von Soldaten aufgenommen worden war.
Auf der Suche nach den Freudschen »unheimlichen« Bildern – Bilder, die wir zwar gesehen, Töne, die wir gehört haben, sie zu erinnern wir aber zu jung waren – nähert sich Birgit Hein via Fremdbilder, Bilder, die wie Erinnerung aussehen, die Erinnerung camouflieren:

Erinnerungsmimikry. Daraus wurde ein Film über neue Kriege.

Regie / Produktion

Birgit Hein

Montage

Nina Hein

Kontakt

Arsenal – Institut für Film und Videokunst

Porträt von Birgit Hein

Birgit Hein

Birgit Hein ist eine der bedeutendsten Experimentalfilmemacherinnen Deutschlands. Zusammen mit Wilhelm Hein schuf sie von 1966 bis 1988 wegweisende Experimentalfilme, Performances und Installationen. 1968 war sie Mitbegründerin der Experimentalfilmreihe X-SCREEN in Köln, die es ermöglichte, dass internationale Experimentalfilme in Deutschland gesehen werden konnten. 1971 publizierte sie Film im Underground. Hein kuratierte eine der ersten filmgeschichtlichen Ausstellungen Film als Film. 1910 bis heute (Kölnischer Kunstverein 1977). Ihre Expertise in der Geschichte des Avantgardefilms war damals einmalig. Auch trug sie maßgeblich zur Vernetzung der strukturellen Filmszene zwischen den USA, England, Deutschland, der Schweiz und Österreich bei. Von 1990 bis 2008 war Hein Professorin für Film und Video an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Eigene Filme entstanden ab 1991. Sie war außerdem Mitglied der Akademie der Künste Berlin und stellvertretende Direktorin der Sektion Bildende Kunst.


Filme von Birgit Hein (Auswahl)
Abstrakter Film 2013 | Kriegsbilder 2006 | La Moderna Poesia 2000 | Eintagsfliegen 1997 | Baby, I Will Make You Sweat 1994 | Die Unheimlichen Frauen 1991 | Die Kali-Filme 1987 | Verbotene Bilder 1986 | Love Stinks 1982 | Strukturelle Studien 1974 | 625 1969 | Rohfilm 1968