King Coal

King Coal

Elaine McMillion Sheldon

US
2023
Dokumentarfilm
80’
OmU
Panorama

Warum bleibt Kohle Identifikationspunkt für viele Menschen, wenn der Abbau doch aus der Zeit gefallen scheint? Elaine McMillion Sheldon sucht mit diesem Film die Antwort auf eine Frage, die das Ruhrgebiet ebenso wie West Virginia umtreibt. Dort, wo Strukturwandel Risse in Biografien fräst, eröffnet sich hier eine Spurensuche nach Empfindungen, die Menschen mit der Kohle zu verbinden scheint.

Wie zufällig stehen die Kohlehalden in der Landschaft, zieren die stillgelegten Förderbrücken den Bildhintergrund neben einem Sportplatz. Die bröckelnde Mauer in der Stadt trägt das Abbild eines Bergarbeiters und an Silvester läutet ein Kohlestein das neue Jahr ein. Wie nebenbei fängt der Film die Verflechtung der Kohle mit dem Alltagsleben der Menschen ein. Im Gewand einer Fabel kommt er der Geschichte des Kohleabbaus so nah wie den Menschen, die ihn geformt haben und von ihm geprägt wurden. Mit glühend audiovisueller Kraft schreibt die Filmemacherin dadurch nicht mehr nur die Geschichte des Gesteins und seiner wirtschaftlichen Leistung, sondern erhebt sie zu einer Geschichte der Menschen. Welches Geräusch verbinden wir mit Kohle? Welche individuellen Familienerinnerungen – Rassismen, Traditionen oder Anerkennungen sind mit dem Bergbau verbunden? Während die Freundinnen Gabby und Lanie in der Schule zum ersten Mal vom Kohleabbau in ihrer Stadt lernen, zeigt sich an ihnen auch eine Zukunft, die tanzend und befreit nach vorne blickt – denn wie die Erzählerin bereits zu Anfang verkündet: »Every new beginning starts with an end.«

Regie / Buch

Elaine McMillion Sheldon

Bildgestaltung

Curren Sheldon

Montage

Iva Radivojević, Elaine McMillion Sheldon

Ton

Alexandra Fehrman

Soundesign

Benjamin L. Cook

Musik

Bobak Lotfipour

Choreographie

Celia Rowlson-Hall

Mit

Gabrielle Wilson, Lanie Marsh, Doy Leon Russell, Heather Hannah

Produktion

Shane Boris, Diane Becker, Peggy Drexler, Elaine McMillion Sheldon, Cottage M, Fishbowl Films, Drexler Films, Requisite Media

Coproduktion

Curren Sheldon, Molly Born

Kontakt

Requisite Media

Elaine McMillion Sheldon

Elaine McMillion Sheldon wuchs in West Virgina auf und lebt heute in Knoxville, Tennessee. Sie studierte Journalismus und Bildende Kunst und konnte nach dem Studium für Zeitungen wie die New York Times oder The Washington Post arbeiten. 2011 erschien ihr erster Dokumentarfilm Lincoln County Massacre, für den sie mit dem Peabody Award ausgezeichnet wurde. Mit Heroin(e), einem kurzen Dokumentarfilm zur Opioidkrise in Amerika erhielt sie 2018 eine Oscar-Nominierung. Das Filmmaker Magazine kürte sie zu einer der »25 New Faces of Independent Film«. King Coal hatte Weltpremiere beim Sundance Film Festival 2023.


Filme von Elaine McMillion Sheldon
Timberline
2017 | Heroin(e) 2017 | Hollow 2013 | Lincoln County Massacre 2011