Salve Maria
Salve Maria
Mar Coll
Die katalanische Filmemacherin Mar Coll präsentiert einen kühnen Psychothriller zu einem der größten gesellschaftlichen Tabus: die Vorstellung, dass nicht jede Frau zur Mutterschaft geeignet ist. Basierend auf Katixa Agirres Roman Mothers Don’t erzählt der Film von Maria, Schriftstellerin und Mutter, die zwischen Selbstverwirklichung und den Erwartungen der Mutterrolle hin- und hergerissen ist.
Ihre Welt gerät ins Wanken, als sie von einer aufsehenerregenden Kindstötung liest und von dem Fall besessen wird. Die Geschichte zwingt Maria, sich quälenden Fragen über ihre eigenen Fähigkeiten als Mutter zu stellen. Während sie schmerzhafte Stillmomente, schlaflose Nächte und eine angespannte Partnerschaft durchlebt, verliert sie sich immer mehr in einem Wechselspiel zwischen Realität und Imagination.
Mit Bezug auf Susan Suleimans Diktum »Mütter schreiben nicht, Mütter werden geschrieben« zeigt der Film Marias Kampf als Sinnbild des Konflikts zwischen Mutterschaft und Selbstverwirklichung. Coll folgt Suleimans Vision einer »Mutter-Schriftstellerin«, in der Mutterschaft und Kreativität sich gegenseitig bereichern.
Mit Hilfe der hypnotischen Filmmusik von Zeltia Montes sowie Laura Weissmahrs nuanciertem, kraftvollen Spiel seziert Salve Maria Aspekte von Isolation, Schuld und Stigmata, die jene Frauen martern, die nicht in das Idealbild von Mutterschaft passen. Der Thriller fordert dazu auf, sich in eine Frau einzufühlen, die von sich selbst und einer unbarmherzigen Gesellschaft als monströs wahrgenommen wird.
Gast: Mar Coll
In Kooperation mit Gleichstellungsbüro der Stadt Dortmund.

Mar Coll
Mar Coll (geb. 1981, Barcelona) ist eine katalanische Filmemacherin, bekannt für ihre einfühlsamen, charakterzentrierten Erzählungen. Ihr Debüt Tres dies amb la família gewann drei Biznagas in Málaga, drei Gaudí-Preise und den Goya für die Beste Nachwuchsregisseurin. Ihr zweiter Film, We All Want What’s Best for Her, brachte ihr u. a. eine Gaudí- und eine Goya-Nominierung. Sie inszenierte zudem die gefeierten Serien Killing the Father sowie Això no és Suècia, die mit dem Prix Europa ausgezeichnet und bei Canneseries präsentiert wurde. Salve María feierte Premiere in Locarno und erhielt eine Lobende Erwähnung der Jury sowie den dritten Preis der Jungen Jury. Coll unterrichtet an der ESCAC und fördert Nachwuchsregisseur*innen in Programmen wie NOKA und La Incubadora.
Filme von Mar Coll
La inquilina 2015 (short film), We All Want What’s Best for Her 2013, Tres dies amb la família 2009
Preise für Salve Maria
Special mention – Locarno Film Festival
Beste Darstellerin – Valladolid IFF & El Gouna Film Festival
Beste Nachwuchsdarstellerin – Gaudí Awards & Goya Awards
Beste Drehbuchadaption – Gaudí Awards
Bestes Drama – Feroz Awards