Die Lange Filmnacht: Radikale Kompliz*innen
Die Lange Filmnacht der Kompliz*innenschaft, mit radikalen Held*innen und feministischen künstlerischen Praxen von 1907 bis 2023. Alles beginnt mit Dienstmädchen Cunégonde, die den Startschuss für das große Reinemachen in der gutbürgerlichen Wohnung ihrer Herrschaften gibt, eine anarchistische Abrechnung mit den Machtverhältnissen im frühen 20. Jahrhundert.
Mit den Videotechniken der 1980er- und -90er-Jahre entstehen neue Seh- und Hörweisen, traditionelle Erzählformate werden zugunsten formaler Radikalität gesprengt. Die Protagonist*innen suchen Veränderung, sexuelle Selbstbestimmung und rebellieren gegen etablierte Blickregime, tradierte Rollenmuster und patriarchale Strukturen in der Gesellschaft wie im Film. Daneben steht die schonungslose wie distanzierte Direktheit der Inszenierung, die keine Ablenkung erlaubt.
Wegbegleiter*innen des Festivals zeigen frühe prägende Arbeiten, in denen Spielfilme als Ausgangsbasis dienen, mit deren Figuren sie in Interaktion treten. Kritisch wie humorvoll werden hier Narrative umgeschrieben, um andere Sichtweisen auf massenmedial geprägte Formate zu generieren. Dokumentarische Poesie, komische Choreographien, Reenactment: Die Filmemacher*innen sind häufig selbst die Protagonist*innen ihrer Erzählungen und begeben sich in die filmische Offensive mit unvorhersehbaren Wendungen.
Während die Herrschaften verreist sind, bekommt das Dienstmädchen Cunégonde Besuch von der Familie. Das große Reinemachen wird zu einem anarchischen […]
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