Programm

Watchtower

Pelin Esmer

»Als ich mir über den Wachturm und die Busstation im Klaren war, fan- den sich auch die Figuren ein. … [Die Orte] sind wie meine Figuren. Sie sind vorübergehend, flüchtig. Sie haben keinen Sinn für Zugehörigkeit, wie Seher und Nihat ihn haben. Keiner ist eine Heimat. Sie sind sicher, sie bieten Asyl, und dennoch sind es Orte, die man verlassen muss. Der Wachturm ist der Ort, an dem Nihat beobachten kann und nicht beobachtet wird. Wo er sich vor seiner Geschichte verstecken kann. Und die kleine Busstation an der Straße ist der Ort, an dem Seher sich vor ihrer verstecken und trotzdem existieren kann. Sie ist eine Art Fluchtburg, ein kalter, grauer Übergangsraum und Seher ist dort ebenso eine Durchreisende wie die Fahrgäste, die dort für eine Viertelstunde Pause machen.«
– Pelin Esmer

Ein Mann und eine Frau suchen Schutz vor der Welt: Nihat, den eine große Schuld quält, hat sich als Brandwächter in einen abgelegenen Wachturm zurückgezogen. Seher lebt, um ihrer Familie zu entkommen, in einem kleinen Zimmer an einem Busbahnhof, wo sie als Kellnerin arbeitet. Beide fechten einsam ihre Kämpfe aus, bis sie sich begegnen und im Wachturm eine ungewöhnliche Notgemeinschaft bilden.
Vor dem Hintergrund opulenter Naturaufnahmen entwirft Pelim Eser das Bild zweier Menschen, die in der patriarchalischen Gesellschaft gestrauchelt sind und nun gemeinsam versuchen zu genesen.


Auszeichnungen für ›Watchtower‹
Best Director, Adana Golden Boll Film Festival 2002 | Best Actress, Adana Golden Boll Film Festival 2002 | Best Supporting Actress, Adana Golden Boll Film Festival 2002 | Best Supporting Actor, Adana Golden Boll Film Festival 2002 | Best Cinematography, Adana Golden Boll Film Festival 2002

Regie / Buch

Pelin Esmer

Bildgestaltung

Ozgur Eken

Montage

Ayhan Ergursel, Pelin Esmer

Ton

Kasper Munck-Hansen, Marc Nouyrigat, Fréderic Théry

Darsteller*innen

Olgun Simsek, Nilay Erdonmez, Menderes Samancilar, Kadir Cermik, Lacin Ceylan, Riza Akin, Mehmet Bozdogan

Produktion

Sinefilm, Arizona Films, Bredock Film Production

Kontakt

Visit Films

Porträt der Regisseurin Pelin Esmer

Pelin Esmer

Geboren und aufgewachsen in Istanbul, studierte Pelin Esmer dort zunächst Soziologie und besuchte anschließend einen Film-Workshop von Regisseur Yavuz Oskan. Ihr Dokumentarfilmdebüt Oyun (The Play, 2005) erhielt unter anderem den The Best Docuementary Filmmaker Award auf dem Tribeca Film Festival. Auch für ihren Debütspielfim 10 to 11 erhielt sie international zahlreiche Preise. Pelin Esmer unterrichtete Dokumentarfilm
in Istanbul und gründete dort 2005 ihre eigene Produktionsfirma Sine Film. Die Regisseure der weltweit führenden Filmfestspiele führten sie in Take 100: The Future of Film: 100 New Directors (Phaidon) als einer der vielversprechendsten Regisseur_innen auf.


Filme von Pelin Esmer
10 to 11 2009 | Oyun (The Play) 2005 | The Collector 2002