Begründung der Jury (Yoliswa von Dallwitz, Antonia Kilian, Agnesh Pakozdi):

Jana Bauch offenbart in ihrem Film ein herausragendes Gespür als Regisseurin und Kamerafrau. was brennt dokumentiert die Besetzung und Räumung der Ortschaft Lützerath an der Abbruchkante des Braunkohletagebaus Garzweiler II, die zum Symbol für die deutsche Klimapolitik geworden ist.

Dabei ist sie Teil der Bewegung und verlängert ihren Protest mittels filmischer Aufnahmen bewusst in die Öffentlichkeit und auf die Kinoleinwand. Sie hat die Fähigkeit, ein tiefes Vertrauen zu den Protagonist*innen aufzubauen, und ist immer im perfekten Moment dabei. Ihr feines Gespür für die Bildkomposition und der Rhythmus der Montage zeugen von ihrer außergewöhnlichen Fähigkeit als Filmemacherin. Ganz gleich, ob Sommer oder Winter, im Alltag des Camps, bei Demonstrationen oder bei den Räumungseinsätzen der Polizei – Jana Bauch ist stets präsent.

Beeindruckend gelingt es ihr, einen wirkungsvollen Kontrast zwischen Ruhe und festen, stehenden Bildern zu den dynamischen Aktionen und der lebendigen Handkamera zu schaffen. Das Bild des nachts schaufelnden Baggers mit den Polizist*innen als Silhouetten davor brennt sich unauslöschlich ins Gedächtnis ein, ebenso wie das langsame Heraufklettern einer Aktivistin zu ihrem Schafplatz oder der imposante Handkameragang der Demonstrant*innen zur Abbruchkante.

Jana Bauch erzeugt in ihrem Film Momente, die nicht nur visuell beeindrucken, sondern auch tiefgehende Emotionen wecken.

Gast: Jana Bauch