Tess

Tess

Meg Rickards

Tess ist zwanzig und lebt als Sexarbeiterin im Küstenvorort Muizenberg bei Kapstadt. Mit Schmerztabletten, Alkohol und trockenem Humor schlägt sie sich durch ihren Alltag am Rande der Gesellschaft. Doch als sie unerwartet schwanger wird, versucht sie gegen alle Widerstände, sich aus ihrer tristen und allzu oft bedrohlichen Lebenssituation herauszukämpfen. Meg Rickards Adaption des Romans Whiplash von Tracey Farren setzt auf subjektive Handkamerabilder und eine rohe und eigenwillige Ästhetik, um die von Gewalterfahrungen geprägte Gefühlswelt ihrer Protagonistin zugänglich zu machen.

»Ich habe den Roman Whiplash gelesen und war besessen von der unglaublich lebensechten Figur Tess und ihrem Weg. Die Vorlage lebt davon, die Gedanken und Erinnerungen von Tess mitzuteilen, deshalb war die Herausforderung, solch tiefe Einblicke in Tess’ Innenleben filmisch zu vermitteln: mit Schauspiel, Bildgestaltung und Ton. Der Roman ist auf schmerzliche Weise explizit, und ebenso sollte auch der Film Tess’ Erfahrungen keinesfalls beschönigen. Es heißt oft, dass eine Frau, die in Südafrika geboren wird, mit größerer Wahrscheinlichkeit vergewaltigt wird, als dass sie lesen lernt. Kindesmissbrauch und Vergewaltigung sind furchtbar allgegenwärtig. So sehr, dass die Statistiken schwer zu verkraften sind – und wir abstumpfen. Ich wollte einen Film machen, der die rohe Realität sexueller Gewalt auf eine unmittelbare, offensive Art konfrontiert, die man unmöglich ignorieren oder intellektualisieren kann.«
– Meg Rickards


Auszeichnungen für ›Tess‹
Best South African Feature Film & Best Actress (Christia Visser) & Best Editing (Linda Man) – Durban International Film Festival, South Africa 2016

Regie

Meg Rickards

Buch

Tracey Farren

Bildgestaltung

Bert Haitsma

Montage

Linda Man

Ton

Barry Donnelly

Darsteller*innen

Christia Visser, Nse Ikpe-Etim, Brendon Daniels

Produktion / Kontakt

Boondogle Films, Paul Egan, Kim Williams

Portrait der Regisseurin Meg Rickards

Meg Rickards

Die südafrikanische Filmemacherin und Drehbuchautorin Meg Rickards studierte an der Universität Kapstadt und schloss dort 2007 ihre Promotion in Filmwissenschaft ab. Für ihren Dokumentarfilm 1994: The Bloody Miracle erhielt sie 2014 u. a. den Publikumspreis beim Durban International Film Festival. Ihr Fernsehfilm Land of Thirst von 2008 wurde als TV-Miniserie in mehrere Sprachen übersetzt.


Filme von Meg Rickards
1994: The Bloody Miracle 2014 | Land of Thirst 2008