»Dieser Film beginnt ohne Bild.« Stattdessen weiße Buchstaben auf schwarzem Hintergrund. Kindheitserinnerungen, eine geschenkte Kamera zum 7. Geburtstag, die Silhouette des Vaters. Dann ein abrupter Sprung in die Gegenwart. Ein Paar sitzt sich in einer Berliner Wohnung gegenüber und schweigt. Es teilt ein Leben geprägt von Diktatur, Krieg, Heimatverlust und Angst. Und eine große Liebe zum Film.

Beginnend mit ihrem Leben im Exil, wirft Filmemacherin und Produzentin Diana El Jeiroudi einen Blick zurück. Auf das Leben in Syrien, die zunehmenden politischen Spannungen bis hin zur Belagerung von Homs und den verzweifelten Rufen nach internationaler Hilfe. Jenseits der großen Schlagzeilen konzentriert sich El Jeiroudi auf das Eindringen des Krieges ins Private, filmt Familienmitglieder und Freund*innen, die ebenfalls das Land verlassen mussten, und setzt sich mit ihrer eigenen Traumatisierung auseinander. Immer wieder bricht das Bild ab und lässt Raum für ihre Erinnerungen, (Alb-)träume, Eindrücke und Gefühle. Gepaart mit einer komplexen Montage, die Archivaufnahmen, Porträts von Familienmitgliedern und intime Aufnahmen von El Jeiroudi und ihrem Partner Orwa Nyrabia verknüpft, werden der Zerfall Syriens und die Auswirkungen auf die vom Krieg betroffenen Menschen auf seltene Weise spürbar.

Gast: Diana El Jeiroudi

Dieser Film ist für den mit 1.000 Euro dotierten Publikumspreis nominiert. Bitte stimmen Sie ab, nachdem Sie den Film gesehen haben.
Eine Übersicht mit allen nominierten Filmen finden Sie hier.