Spielplan

Futura

Alice Rohrwacher, Pietro Marcello, Francesco Munzi

IT
2021
Dokumentarfilm
110’
OmeU
Panorama

Anfang 2020 ziehen drei Filmemacher*innen quer durch Italien, um junge Menschen zwischen 15 und 20 Jahren nach ihren Wünschen für ihre Zukunft zu befragen. Das Kollektiv hinter der Kamera spiegelt sich im Kollektiv vor der Kamera – in Gruppen stellen sich die Jugendlichen den Fragen, manchmal scheu, manchmal selbstbewusst, immer aber mit erstaunlicher Offenheit und Verletzlichkeit.

Die Entscheidung für das Kollektiv scheint von grundlegender Bedeutung bei einem Projekt, das nach dem Gelingen von Zukunft fragt. So sehr es in den Interviews auch um Selbstverwirklichung und Individualisierung geht, niemals stehen die Jugendlichen alleine oder ihrem Kontext entrissen vor der Kamera. Konsequenterweise sind es denn auch Fragen nach sozialer Gerechtigkeit, nach unterschiedlichen Zugängen zu Bildung und Kultur, die im Vordergrund stehen. Sich ihrer jeweiligen sozialen Herkunft bewusst, orientieren sich viele der Heranwachsenden an den Lebenswegen ihrer Eltern, und nur wenige wagen das Träumen jenseits des Vorgefundenen. Einigkeit herrscht durch alle sozialen Schichten hindurch jedoch bei einem Punkt: In Italien werden sie keine Zukunft haben, zu heruntergewirtschaftet erscheint ihnen das Land. Und zu wenig interessiert es sich für seine Heranwachsenden. Als düsterer Schlusspunkt erscheinen am Ende Archivaufnahmen des G8-Gipfels in Genua, in dessen Rahmen Polizist*innen Schulen stürmten und Dutzende Jugendlicher schwer verletzt wurden.

Ein Film über Schönheit und Verletztlichkeit der Jugend, der in der Frage kulminiert, was für eine Zukunft ein Land haben kann, das die Energie und Kreativität junger Menschen fürchtet, anstatt sie darin mit allen möglichen Mitteln zu unterstützen.

Dieser Film ist für den mit 1.000 Euro dotierten Publikumspreis nominiert. Bitte stimmen Sie ab, nachdem Sie den Film gesehen haben.
Eine Übersicht mit allen nominierten Filmen finden Sie hier.

Regie / Buch

Alice Rohrwacher, Pietro Marcello, Francesco Munzi

Bildgestaltung

Ilyà Sapeha

Montage

Aline Hervé

Ton

Marta Billingsley

Musik

Marco Messina, Sacha Ricci

Produktion

Avventurosa

Coproduktion

Rai Cinema

Kontakt

The Match Factory

Regisseur*innen Alice Rohrwacher, Pietro Marcello, Francesco Munzi

Alice Rohrwacher

Alice Rohrwacher studierte Literatur und Philosophie in Turin, bevor sie anfing, eigene Filme zu drehen. Ihr Spielfilmdebüt Corpo celeste feierte 2011 in Cannes Premiere und erhielt dort den Preis für die Beste Nachwuchsregie. Auch ihre folgenden Filme liefen auf Festivals weltweit.


Filme von Alice Rohrwacher (Auswahl)
Lazzaro felice
2018 | Le meraviglie 2014 | Corpo celeste 2011

Regisseur*innen Alice Rohrwacher, Pietro Marcello, Francesco Munzi

Pietro Marcello

Pietro Marcello studierte Malerei an der Accademia di Belle Arti di Napoli. Nach mehreren dokumentarischen Arbeiten drehte er mit Bella e perduta seinen ersten Spielfilm. Sein jüngster Film Martin Eden gewann den Platform Prize des Toronto International Film Festival.


Filme von Pietro Marcello (Auswahl)
Martin Eden
2019 | Bella e perduta 2015 | La Bocca del Lupo 2009

Regisseur*innen Alice Rohrwacher, Pietro Marcello, Francesco Munzi

Francesco Munzi

Francesco Munzi studierte erst Politikwissenschaft und dann Film am Centro Sperimentale di Cinematografia in Rom. Mit seinem Debütfilm Saimir gewann er 2004 den Nastri d’argento in Venedig. 2014 folgte dort der Goldene Löwe für das Drama Anime nere.


Filme von Francesco Munzi (Auswahl)
Anime nere
2014 | Il resto della notte 2008 | Saimir 2004