Familiar Places
Mala Reinhardt
Akosua ist queer, ghanaisch-deutsch, polyamor und wünscht sich ein Kind. Sie bewegt sich zwischen drei Städten: Berlin, wo sie hauptsächlich lebt und mit Nana zusammen ist; Düsseldorf, wo sie aufgewachsen ist und wo ihre Eltern leben; und Accra, wo sie sich ein Leben aufbauen möchte, potenziell mit ihrem ghanaischen Partner Isaac. Drei Jahre lang begleitet ihre beste Freundin und Regisseurin des Films, Mala Reinhardt, Akosua auf ihrem Weg und tritt dabei auch selbst vor die Kamera. Während Akosua nach einem Weg sucht, ein Kind zu bekommen, wird indes Mala während der Dreharbeiten schwanger. In Gesprächen mit ihrem Vater, Mala, Nana, Isaac und der ghanaischen Performance-Künstlerin und LGBT-Aktivistin Va-Bene Elikem Fiatsi versucht Akosua zu ergründen, was Schwarzsein und Queerness für sie bedeuten.
Der Film ist auf verschiedene Arten nahbar. Die Zuschauenden begleiten Akosua und die Menschen in ihrem Leben auf verschiedenen Stationen, wie z. B. Nanas Termin zur Änderung ihres Namens. Zu dieser Nähe tragen insbesondere auch Antonia Kilians Kameraarbeit sowie Katharina Voß’ Schnitt bei. In dem filmischen Portrait tritt auch Mala als beste Freundin immer stärker in die Doppelrolle hinter und vor der Kamera und wird ebenfalls zur Protagonistin. Die beiden Freundinnen teilen viele Erfahrungen und Gefühle als Töchter eines nicht-deutschen und eines deutschen Elternteils. Sie ergründen ihre Freundinnenschaft, sich selbst und je eigens, wie sie durch die Welt gehen.

Mala Reinhardt
Mala Reinhardt arbeitet als Regisseurin und Produzentin von Dokumentarfilmen. Sie studierte Regie an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf in Potsdam und zuvor Ethnologie in Köln, Neu-Delhi und Kampala. Familiar Places ist ihr Abschlussfilm. In ihrer filmischen Arbeit konzentriert Reinhardt sich vor allem auf noch unerzählte Geschichten aus migrantischer und feministischer Perspektive. Ihr Film Der zweite Anschlag behandelt Rassismus und rechte Gewalt in Deutschland aus Betroffenenperspektive. Neben ihrer Arbeit als Filmemacherin unterrichtet Mala im universitären Kontext an der Schnittstelle von Dokumentarfilm und Ethnologie, unterstützt junge Filmemacherinnen als Mentorin und bietet künstlerische Workshops für Schulen an.
Filme von Mala Reinhard
Der zweite Anschlag 2018 | Nhà Ba Hoa – Haus der drei Sonnenblumen (Kurzfilm) 2017 | Rupa (Kurzfilm) 2016