God Is Not Working on Sunday! Podiumsdiskussion
Karen Knipp-Rentrop, Helga Kirchner, Leona Goldstein
Die Frauenrechtsorganisation medica mondiale engagiert sich seit 1993 für traumatisierte Frauen und Mädchen in Kriegs- und Krisengebieten und bietet Betroffenen von Gewalt vor Ort traumasensible und psychosoziale Gesundheitsarbeit, Rechtshilfe sowie ökonomische Unterstützung. Auf politischer Ebene setzt sich medica mondiale für die Durchsetzung der Rechte von Frauen ein, fordert eine konsequente Ahndung der Verbrechen sowie wirksamen Schutz, Gerechtigkeit und politische Teilhabe für die Überlebenden der Gewalt. medica mondiale unterstützt die ruandische Frauenrechtsorganisation SEVOTA seit 2008 dabei, Foren für Frauen mit Kindern aus Vergewaltigungen auszurichten sowie sich politisch für die Anliegen der Überlebenden und
ihrer Kinder einzusetzen.
An die Filmvorführung von God Is Not Working on Sunday! schließt sich eine Gesprächsrunde an, in der folgende Fragen thematisiert werden: Wie ist die Situation für die Überlebenden in Ruanda 22 Jahre nach dem Genozid? Vor welchen Herausforderungen steht die junge Generation in Ruanda? Auch wenn Frauen mit über 60 Prozent aktuell die Mehrheit im ruandischen Parlament stellen – welche Rolle spielen sie tatsächlich in der Politik und in der Gesellschaft? Es diskutieren: Leona Goldstein, Regisseurin von God Is Not Working on Sunday! und Karen Knipp-Rentrop, Referentin für die Region der Großen Seen Afrikas bei medica mondiale. Moderation: Helga Kirchner, WDR-Chefredakteurin i.R.
Karen Knipp-Rentrop
Im Anschluss an ihr Studium der Geschichte, Politik und Ethnologie an der Universität Freiburg arbeitete Knipp-Rentrop über vier Jahre für den Zivilen Friedensdienst in Ruanda im Bereich der Friedensförderung und Konfliktprävention. Später war sie im Ökumenischen Netz Zentralafrika tätig, einem Netzwerk, das sich für Frieden und Menschenrechte in der Region der Großen Afrikanischen Seen einsetzt. Seit 2013 ist sie Referentin für diese Region bei medica mondiale. Sie betreut Projekte in Burundi, Ruanda und der DR Kongo, insbesondere in der Provinz Süd-Kivu.
Helga Kirchner
Helga Kirchner begann ihre Karriere im Jugendfunk des WDR-Hörfunks, moderierte Radiomagazine wie das Morgen– und Mittagsmagazin, redigierte das Kritische Tagebuch, kommentierte in den ARD-Tagesthemen. Sie entwickelte die WDR-Funkhausgespräche und leitete bis zu ihrer Pensionierung zehn Jahre als Hörfunk-Chefredakteurin den Programmbereich Politik. Viele Jahre war sie Jurorin und Vorsitzende des Programmbeirats in der Civis-Medienstiftung für Kulturelle Vielfalt und Integration in Europa. Der Journalistinnenbund verlieh ihr im Jahr 2010 die Hedwig-Dohm-Urkunde.
Leona Goldstein
Die 1976 geborene Filmemacherin und Fotografin Goldstein studierte Visuelle Kommunikation in Rom, Dortmund und Berlin. In ihren filmischen und fotografischen Arbeiten stellt sie mit einem Fokus auf Bürgerrechte, Gendergleichheit und Migration Grenzpolitiken infrage. Ihre letzten Projekte dokumentieren soziale Bewegungen in Kambodscha, Venezuela, Burkina Faso, Mexiko und innerhalb Europas. Goldstein hat zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen erhalten, ihre Arbeiten werden international auf Festivals gezeigt. Seit 2012 hat sie eine Dozentur für Dokumentarfilm an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin.
Filme von Leona Goldstein
El poder es el pueblo 2010 | Au clair de la une 2007 | Le Heim 2005 | Transit-Home 2004