Das Internationale Frauenfilmfestival Barcelona (Mostra) feierte seine 23. Ausgabe und schätzt sich glücklich, sein Format den neuesten audiovisuellen Nutzungstrends angepasst zu haben und eine aktive Rolle in den Debatten einzunehmen, mit denen der Feminismus in den kulturellen Vorstellungsraum vorgedrungen ist.
Das Engagement des Festivals, die Sichtbarkeit des Filmemachens von Frauen zu erhöhen, hat während der letzten Jahre durch die Re-Interpretation der Filmgeschichte aus einer feministischen Perspektive Gestalt angenommen.
Das Festival organisiert Debatten über feministische Theorie und Kritik, Treffen zwischen Produzent_innen und Regisseur_innen, Meisterklassen für Professionelle, insbesondere für Regisseur_innen, und veröffentlicht in seinen Katalogen Materialien und vergleichende Studien, die konventionelle Erkenntnisse ergänzen.

Schon immer hatte das Festival eine hohe bildungsorientierte und sensibilisierende Ausrichtung: es spricht Zuschauer an und vermittelt auch dort Fakten, wo schon Interesse für die Perspektive einer weiblichen Regie besteht. Das Festival konzipiert sein Programm mit dem Ziel, Multi-Leinwand-Plattform zu sein, auf der Filme, die schon als Klassiker gelten, wiederentdeckt werden und mit neuen Produktionen in Dialog treten können. Zudem ist es für das Festival bedeutsam, Filme unterschiedlicher Machart zu zeigen: Dokumentarfilme, Spielfilme, Installationen, Videokunst und Kurzfilme.

Das Festival ist Mitglied von TRAMA, einem Verbund, der Ausstellungen und Filmfestivals spanischer Frauen koordiniert. Mit ihm realisiert es seit 18 Jahren das Projekt The one-minute Video. Frauen der ganzen Welt sind jährlich dazu aufgerufen, eine einminütige Arbeit zu einem bestimmten Thema einzureichen (Exzess, Verlangen, Körper). Auch das Programm Short in Women, das eine Auswahl der besten Kurzfilme von Frauen trifft, wird gemeinsam mit TRAMA realisiert.

Drac Màgic freut sich, auf dem IFFF Dortmund | Köln den Film En tierra extraña von Icíar Bollaín zu zeigen. Dieser Dokumentarfilm lenkt den Blick auf die Migrationsbewegung und die Notlage vieler Spanier, die trotz ihres hohen Ausbildungsniveaus im Ausland nach Beschäftigungsmöglichkeiten suchen müssen. En tierra extraña zeigt auf ungewöhnliche Weise die Geschichte eines Landes, das sich in einer politischen, ökonomischen, demokratischen und menschlichen Krise befindet und zu kollabieren droht.