»Es ging Tag und Nacht, liebes Kind« Filmvorführung im Rahmen von Djelem Djelem 10. Dortmunder Roma Kulturfestival

Am 16.08. zeigen wir den Film ES GING TAG UND NACHT LIEBES KIND (1981/82) von Katrin Seybold und Melanie Spitta.
Die Arbeiten der Filmemacherin Melanie Spitta waren wegweisende Meilensteine der deutschen und internationalen Bürgerrechtsbewegung der Sinte*zze und Rom*nja.
Durch die Interviews, die Spitta mit Überlebenden führte und die Sichtbarkeit, die die Verfolgung der Rom*nja und Sinte*zze mit den Filmen erhielt, war der Status als Verfolgtengruppe des NS nicht länger zu leugnen. So konnten durch die Bürgerrechtsbewegung der Sinte*zze und Rom*nja Entschädigungsforderungen an die deutsche Gesellschaft gestellt werden. 1956 lehnte ein Urteil des Bundesgerichtshofs diese Anerkennung noch ab.
Spittas Filme erschienen Anfang der 1980er Jahre, im Mai 1985 folgte daraufhin der erste Prozess gegen einen KZ-Aufseher im ehemaligen “Z*geunerlager” Auschwitz.
Ohne die Arbeit Spittas, die auch insbesondere die Verfolgung an Frauen und Kindern dokumentierte, wäre die Aufarbeitung des Unrechts womöglich erst sehr viel später erfolgt. Doch die Filmemacherin erhielt wenig Dank für ihre Leistungen: Sie wurde diffamiert und musste sich später noch weiteren Rechtsstreits aussetzen.
Im Anschluss an die Filmvorführung wird Carmen Spitta, die Tochter von Melanie Spitta und langjährige Aktivistin für die Rechte der Sinte*zze und Rom*nja, zu Gast sein. Sie selbst litt lange Jahre an der Verfolgung ihrer Mutter und den Auswirkungen auf ihr eigenes Leben und wird einen Einblick in die Herausforderungen geben, die Frauen aus den Communities bis heute im Rahmen ihrer Widerstandsarbeit erfahren.
Eintritt frei.
In Kooperation mit der Stadt Dortmund, dem Romano Than e.V. und dem save space e.V.
Weitere Filmvorführungen:
23.08. | 17 Uhr
DAS FALSCHE WORT
30.08. | 17 Uhr
SCHIMPF UNS NICHT Z*GEUNER!
Das gesamte Programm von Djelem Djelem 10. Dortmunder Roma Kulturfestival gibt es hier.
Es ging Tag und Nacht, liebes Kind
Katrin Seybold, Melanie Spitta
In dem Dokumentarfilm begleitete Melanie Spitta Überlebende und deren Kinder nach Auschwitz: „Dieses ist kein Film über Auschwitz, sondern ein […]