Word Is Out

Word Is Out

Peter Adair

US
1977
Dokumentarfilm
130’
Fokus

»Ich fragte, was eine Lesbe sei und alle lachten. ›Das ist ein Mädchen, dass anstelle von Jungs Mädchen mag‹ und ich dachte ›Oh, das klingt nach mir.‹«
– Whitey Fladden

Word Is Out wurde 1977 in San Francisco uraufgeführt und war der erste Film, der dem Bild über Homosexuelle in den USA ein Selbstbild entgegen setzte. In parallel erzählten und mosaikartig zusammengesetzten Interviews erzählen 26 Schwule und Lesben über ihre Erfahrungen mit der Liebe, dem Verlust der Liebe, dem eigenen Coming-out und dem Kampf gegen Vorurteile und diskriminierende Gesetze. Die Interviewten sind zwischen 18 und 77 Jahre alt und leben in unterschiedlichen gesellschaftlichen Milieus. Hausfrau, Dragqueen, Dichterin, Politaktivistin, Erfinder, Bürgerrechtsaktivist oder Avantgarde-Filmemacher kommen zu Wort. Ihre Erzählungen sind ein Stück Oral History und zeichnen ein kollektives Porträt der schwul-lesbischen Bewegung in den USA vor 30 Jahren.
Für die Entstehung des Films spielte die Arbeit im Kollektiv eine wichtige Rolle. Unter dem Namen Mariposa Film Group führten Peter Adair, Veronica Selver, Andrew Brown, Lucy Massie Phenix, Nancy Adair und Rob Epstein Interviews, die sie anschließend in einem aufwändigen Prozess auswerteten, diskutierten und montierten. Die simultane Erzählweise der einzelnen Handlungsstränge galt Ende der 1970er Jahre als neue und radikale filmische Ästhetik. Im Rahmen des UCLAs Outfest Legacy Projects ist die aktuelle 35-mm-Kopie entstanden.

Filmreihe Wer sich nicht wehrt

Regie / Bildgestaltung / Montage / Ton

Mariposa Film Group: Peter Adair, Nancy Adair, Andrew Brown, Rob Epstein, Lucy Massie Phenix, Veronica Selver

Musik

Trish Nugent, Buena Vista

Produktion

Peter Adair

Kontakt

Milestone Film & Video / Millarium Zero

Peter Adair

Zwischen 1975 und 1977 arbeitete Peter Adair mit seiner Schwester Nancy und den Mitgliedern der Mariposa Film Group gemeinsam an Word Is Out. Er lieferte die Idee zu diesem Film, der zugleich Teil seines eigenen Coming-out war. 1984 war er Berater und zusätzlicher Bildgestalter in Rob Epsteins Film über den amerikanischen Bürgerrechtler Harvey Milk. Im gleichen Jahr produzierte er für das Projekt Read Adult Literacy der San Francisco Public Library eine Serie von Lernvideos. Mit The AIDS Show: Artists Involved in Death and Survival thematisierte er mit Rob Epstein 1986 schon sehr früh die Auswirkungen von AIDS auf die Künstlerszene. Als er selbst an AIDS erkrankte, schrieb und produzierte er den Film Absolutely Positive. Peter Adair starb 1996 in San Francisco im Alter von 52 Jahren.


Filme von Peter Adair
Absolutely Positive 1986 | The AIDS Show: Artists Involved in Death and Survival 1986 | Stopping History 1983 | Holy Ghost People 1967