Wie ich mich verlor

Wie ich mich verlor

Marie Zahir (DoP)

P hat das Vertrauen in die Sprache verloren. Mit der Freundin bringt sie ihre Unsicherheit über die Sprache zum Ausdruck, Menschen, die in verschiedenen Sprachen durcheinander sprechen, besuchen sie, in einem Spirituosenladen redet sie in ausgedachten Gebärden, wieder zu Hause tanzt sie. Alle Versuche scheitern, bringen das Vertrauen nicht zurück, bringen vielmehr das allgemeine Problem der Kommunikation hervor – das »Sich-nicht-Verstehen«. In sieben Kapiteln, die einer losen Handlung folgen, durchlebt P ihr Gedankenexperiment.

Begründung der Jury:
»Ein kurzer Film über den Verlust von Sprache, die Auseinandersetzung damit und die Möglichkeit einer Lösung. Die Bildgestaltung ist ein gelungenes Zusammenspiel von präzise komponierten Bildern, gut beherrschter Lichtsetzung und starker Farbdramaturgie dank der Ausstattungs- und Kostümarbeit. Die Zuschauer*innen werden trotz der konzeptuellen Reduktion emotional in die Welt der Protagonistin »P« involviert. Marie Zahir gelingt es, in ihrer Arbeit Unsichtbares sichtbar werden zu lassen. Der Film besteht aus mehreren Akten, wobei jeder Akt ein in sich geschlossenes Auflösungskonzept bietet, das sich nicht wiederholt und ein einleuchtendes Ganzes ergibt. Auch die 50 m lange Schienenfahrt ist ein Beispiel für den lohnenden Aufwand.«

Regie / Buch

Sarah Weber

Bildgestaltung

Marie Zahir

Montage

Lara Rodriguez Cruz

Darsteller*innen

Anne Müller, Nadine Schwitter, Benjamin Martin, Jonas Müller-Liljeström, Elke Jonas

Produktion / Kontakt

Kunsthochschule für Medien Köln

WWW

khm.de

Porträt der Bildgestalterin Marie Zahir

Marie Zahir (DoP)

Marie Zahir wurde in Wien geboren und studierte von 2003 bis 2010 am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen. Während und nach diesem Studium arbeitete sie für diverse Performancegruppen der Off-Theater-Szene als Lichtdesignerin. Von 2010 bis 2012 war sie bei Cinegrell, einem Schweizer Kameraverleih, angestellt und arbeitete nebenbei als Clapper, Loader und Focus Puller. Um sich intensiver mit der Kunst der Bildgestaltung auseinanderzusetzen, entschied sich Marie Zahir, von 2013 bis 2017 an der Kunsthochschule für Medien Köln das postgraduale Studium zu absolvieren. Während dieses Studiums drehte sie 19 Kurzfilme in den unterschiedlichsten Genres als Bildgestalterin. Sie arbeitet in Deutschland und Österreich.


Filme von Marie Zahir (Bildgestaltung, Auswahl)
The Fear of Dying in Transit 2018 | Embellishments 2017 | Die Frau von heute 2016 Flaschendrehen 2015 | Phoenix 2015 | Adagio 2015 | Reise zum Mond 2014 | Seren 2014 | The Prisoner and the Tree 2014