Viel mehr geht nicht

Viel mehr geht nicht

Saskia Diesing

NL / DE
2014
Spielfilm
93’
Filmbildung

Nena ist 16 und zum ersten Mal verknallt − in Carlo, den Pitcher des Baseball Teams mit dem blauen Irokesen. Gemeinsam rasen die beiden in ihren schwarzen Lederjacken auf Carlos Moped durch die Nacht, schwelgen im Leben und ihrer Liebe, die gerade beginnt.
Doch der Sommer 1989, der ganz Europa in Spannung hält, stellt auch Nenas Leben auf den Kopf: Ihr Vater Martin ist seit Jahren an den Rollstuhl gefesselt, kann sich mittlerweile kaum mehr bewegen. Zu ihm hat Nena ein enges Band – ihr verbaler Schlagabtausch macht klar, wie vertraut die beiden sind. »Wann wolltest Du mit dem Rauchen aufhören?«
– »Wenn du anfängst«.
Während Nena ihre erste Liebe erlebt, denkt der Vater über den Tod nach. Das macht Nena wütend und traurig, doch während sie sich den entscheidenden Fragen des Lebens stellt, versteht sie den Todeswunsch des Vaters immer besser. Ein gescheiterter Selbstmordversuch zeigt ihr aber, dass er es allein nicht schaffen wird − nun ist es an ihr, den Abschied ihres Vaters in die Hand zu nehmen und ihre Angst vor dem Verlust zu überwinden. Viel mehr geht wirklich nicht. Wer entscheidet, wann es erlaubt ist, diese Welt zu verlassen? Welcher Leidensdruck ist nötig? Rechtfertigt überhaupt irgendein Leid diese Entscheidung? Und ist es purer Egoismus, frei über seinen eigenen Tod zu bestimmen, oder hilft es, die Angehörigen zu schützen? Mit diesen Fragen setzt sich der Film auseinander. Dabei spielt Abbey Hoes den Teenager in dieser schwierigen Lebenssituation mit einer erfrischenden Leichtigkeit. Ein kraftvoller Kommentar zum kontroversen Thema Sterbehilfe.

Regie

Saskia Diesing

Buch

Saskia Diesing, Esther Gerritsen

Bildgestatltung

Aage Hollander

Musik

Paul Eisenach

Darsteller*innen

Abbey Hoes, Uwe Ochsenknecht, Gijs Blom, Monic Hendrickx, Fabian Jansen, André Jung

Produktion

Key Film, Hans de Wolf, Hanneke Niens, Coin Film, Herbert Schwering, Christine Kiauk

Saskia Diesing

Saskia Diesing, 1972 im niederländischen Winschoten geboren, schloss 1996 ihr Filmstudium an der Hogeschool voor de Kunsten in Utrecht (HKU) ab. Anschließend arbeitete sie sieben Jahre für den niederländischen Sender VPRO, zuletzt als Chefredakteurin verschiedener Sendungen. Sie drehte eine Reihe von Kurzfilmen und verfasste Drehbücher. Aktuell lehrt sie an der HKU Drehbuchschreiben und Regie.


Filme von Saskia Diesig (Auswahl)
Taxi 656 2008 | De laatste Dag 2008 | Nieuwe Schoenen 2004 | Du 2002 | De Tantaluskwelling 1996