The Watermelon Woman

The Watermelon Woman

Cheryl Dunye

US
1996
Spielfilm
90’
Fokus

»Schwarze Menschen, inbesondere schwarze Frauen, und noch genauer: queere, schwarze Frauen sind in den Archiven anonym geblieben, ungenannt und vom Zugang zu einer Kultur ausgeschlossen, in der Schmerz, aber auch Stärke liegt.«
– Christabel Samuel, The Watermelon Woman: A Retrospective Look at Black Issues

Cheryl, jung, schwarz, lesbisch, arbeitet in einer Videothek in Philadelphia und verdient sich nebenbei noch etwas Geld mit professionellen Hochzeitsvideos. Während der Sichtung von alten Filmen aus den 1930er und 40er Jahren stößt sie auf eine schwarze Schauspielerin, die lediglich unter dem Namen »The Watermelon Woman« im Abspann auftaucht. Fasziniert von ihr, beginnt sie, mehr über das Leben dieser Frau zu recherchieren, muss aber bald feststellen, dass es kaum verfügbare Informationen zu schwarzen Schauspielerinnen der Zeit gibt. Motiviert macht sie sich daran, diese Lücke der Filmgeschichtsschreibung zu schließen, doch unzugängliche Archive, verschlossene Zeitzeug*innen und die Affäre mit einer attraktiven Kollegin machen ihr das Leben schwer.

Eine schwarze, lesbische Frau dreht einen Film über eine schwarze, lesbische Frau, die einen Film machen will über eine schwarze, lesbische Frau. Was verkopft klingt, ist in Wirklichkeit eine leichtfüßige, smarte und höchst selbstreflexive Mockumentary über die Unsichtbarkeit schwarzer, queerer Filmgeschichte und das essentielle Bedürfnis, sich selbst in der Geschichtsschreibung spiegeln zu können. (MS)

In Kooperation mit LAG Lesben in NRW

Filmreihe Neue Archive


Preise für ›The Waltermelon Woman‹
Teddy for the Best Feature Film – Berlinale 1997 | Audience Award for an Outstanding Narrative Feature – L. A. Outfest 1996

Regie / Buch / Montage

Cheryl Dunye

Bildgestaltung

Michelle Crenshaw

Musik

Paul Shapiro

Darsteller*innen

Cheryl Dunye, Guinevere Turner, Valarie Walker, Lisa Marie Bronson, Cheryl Clarke u. a.

Produktion

Dancing Girl, Alexandra Juhasz, Barry Swimar

Kontakt

13th Gen

Cheryl Dunye

Cheryl Dunye wurde 1966 in Liberia geboren und wuchs in Philadelphia in den USA auf. Ihr Spielfilmdebüt The Watermelon Woman gewann 1996 den Teddy Award auf der Berlinale und lief auf Filmfestivals weltweit. In ihren Filmen vermischt Dunye häufig Fiktion und Dokumentarisches und lotet dabei das Verhältnis von Film und kultureller Erinnerung aus.


Filme von Cheryl Dunye
Mommy Is Coming 2012 | My Baby’s Daddy 2004 | Stranger Inside 2001 | The Watermelon Woman 1996