The Stopover

Voir du Pays

The Stopover

Delphine und Muriel Coulin

Zwei junge Soldatinnen, Aurore und Marine, kommen von ihrem Einsatz aus Afghanistan zurück. Mit ihrer Truppe verbringen sie drei Tage in einem Fünf-Sterne-Hotel auf Zypern. Hier, inmitten von Touristen, sollen sie lernen, das Erlebte hinter sich zu lassen. Im Militärjargon: »Dekompression«. Doch so leicht ist es nicht, den Krieg zu vergessen.

»Was sieht man im Krieg? Gar nichts. Erstens, weil im Camp über lange Strecken keine Kampfhandlungen stattfinden. Zweitens, weil man während des Kampfes überhaupt nichts sieht – man kämpft um sein Leben. Und schließlich, weil jeder aus seiner eigenen Perspektive sieht, was geschieht, also nur eine partielle Sicht der Realität. Während der »Dekompression« nehmen Aurore und Marine an Einsatznachbesprechungen teil, nach denen sie anders darüber denken werden, was sie gesehen haben. Die Psycholog*innen verwenden Virtual-Reality-Videotechnologie, die die Erlebnisse der Soldat*innen in Echtzeit bebildert. Das Ziel ist, dass sie sich durch Worte und Bilder von ihren schmerzhaften Erinnerungen distanzieren können. (…) Es ist unmöglich – und vielleicht auch nicht wünschenswert – den Krieg zu vergessen, diese Kriege, an denen wir direkt oder aus der Distanz beteiligt waren. Wir werden täglich daran erinnert. In Voir du pays geht es um diese Frage: Wie kann man überhaupt sein Leben bewältigen, wenn man solche Gewalt erlebt hat?«
– Delphine und Muriel Coulin


Auszeichnungen für ›The Stopover‹
Prize for Best Screenplay – Un Certain Regard, Festival de Cannes 2016

Regie / Buch

Delphine Coulin, Muriel Coulin

Bildgestaltung

Jean-Louis Vialard, Benoît Dervaux

Montage

Laurence Briaud

Ton

Antoine-Basile Mercier

Darsteller*innen

Soko, Ariane Labed, Ginger Romàn, Karim Leklou, Andreas Konstantinou

Produktion

Archipel 35, Denis Freyd

Kontakt

Films Distribution

Portrait von Delphine und Muriel Coulin

Delphine und Muriel Coulin

Muriel Coulin arbeitete in den 1990er Jahren als Kamerafrau und Kameraassistentin. Ihre Schwester Delphine Coulin ist Schriftstellerin. Ihre Zusammenarbeit als Regieduo begann 1997 mit dem Kurzfilm Il faut imaginer Sisyphe heureux. Ihr Spielfilmdebüt 17 Mädchen (17 filles) über eine Gruppe minderjähriger Mädchen, die beschließen, schwanger zu werden, lief bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes, ebenso wie Voir du pays, für den die Schwestern den Preis für das beste Drehbuch in der Sektion »Un Certain Regard« erhielten.


Filme von Delphine und Muriel Coulin
17 filles (17 Girls)
2011 | Seydou 2009 | Germain 2002 | Roue libre 2002 | Souffle 2000 | Il faut imaginer Sisyphe heureux (Sisyphus) 1997