The Deposition

06 Apr. 2025 11:30
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La Déposition

The Deposition

Claudia Marschal

FR
2024
Dokumentarfilm
92’
OmeU, dt. UT
begehrt! – filmlust queer

Aufhänger des Films ist die Aussage Emmanuels in einem Polizeirevier, die er heimlich mit seinem Handy dokumentiert. The Deposition formuliert eine insistierende Kritik an der französischen Kirche und Justiz sowie auch an Emmanuels Eltern – in ihrem Umgang mit der sexualisierten Gewalt, die er als 13-Jähriger durch einen Priester erfahren musste – und kreiert dadurch eine ermutigende Gegenöffentlichkeit.
Was diesen Film so beeindruckend macht, ist die nachvollziehbare Art, wie Emmanuel konkrete Konsequenzen aus dem erlebten Trauma einfordert und wie der Film die Interaktion zwischen Emmanuel mit verschiedenen Familienmitgliedern begleitet: Mit der Cousine, die auch die Filmemacherin und Kameraperson ist, und die den Protest Emmanuels unterstützt, indem sie den geplanten thematischen Fokus ihres Films während des Filmens verändert. Und, als wichtige Schlüsselfigur, mit dem Vater, der sich auf den Dialog mit Emmanuel einlässt und sich im Laufe des Films von anfänglichen Widerständen hin zu einer klaren Parteilichkeit für Emmanuel bewegt. Wie eine bildliche Metapher sehen wir die Nähe der beiden Gebäude in diesem französischen Dorf – das Elternhaus und direkt gegenüber die Kirche. Filme wie The Deposition schaffen einen positiven politischen Raum, in dem Kritik nicht individualisiert, sondern als notwendige gesellschaftliche, feministisch-queere Positionierung formuliert wird, die kein Wegschauen und Vergessen mehr akzeptiert.

Regie / Buch

Claudia Marschal

Bildgestaltung

Claudia Marschal, Emmanuel Siess

Montage

Luc Forveille, Sophie Pouleau

Ton

Emmanuel Siess, Martin Sadoux, Grégory Pernet, Manuel Vidal

Musik

Lozarey

Mit

Emmanuel Siess

Produktion

Pierre-Olivier Bardet – Idéale Audience Group

Coproduktion

Vosges TV

Kontakt

Shellac

WWW

shellacfilms.com

Portrait von Claudia Marschal

Claudia Marschal

Nach ihrem Filmstudium an der École documentaire de Lussas dreht Claudia Marschal Filme an der Grenze zwischen Dokumentar- und Spielfilm. Ihre Arbeit wurde auf ARTE, France TV und zahlreichen internationalen Festivals gezeigt, wie Sheffield DocFest, Sarajevo FF, Yamagata FF, DOK Leipzig und Clermont-Ferrand. The Deposition ist ihr erster abendfüllender Kinodokumentarfilm, wurde im Lab des FIFIB ausgezeichnet und erhielt den Marco Zucchi Award in der Sektion Semaine de la Critique des Locarno Film Festival 2024.


Filme von Claudia Marschal
Sur nos lèvres 2022 | Dans notre paradis 2019 | Qui veut manger des super-héros ? 2015

Preise für The Deposition
Marco Zucchi Award in der Sektion Semaine de la Critique – Locarno Film Festival 2024

06 Apr. 2025 11:30
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