Sonne

Sonne

Sonne

Kurdwin Ayub

AT
2022
Spielfilm
88’
OF
Programm für Kinder und Jugendliche

Ein Nachmittag unter besten Freundinnen: Yesmin, Nati und Bella legen »Losing My Religion« von REM auf und schmeißen sich in eine sexy Tik-Tok-Pose – gehüllt in die Hijabs von Yesmins strenggläubiger Mutter. Das Video davon geht viral und löst nicht nur im Social-Media-Meinungsuniversum Diskussionen aus. Ist das nun eine gezielt-geglückte Provokation oder doch religiöser Affront? Jeder muss seinen Senf dazugeben. Für die drei Mädchen folgt ein schneller Ruhm und Yesmins Vater erweist sich als findiger Agent, der den jungen Frauen Auftritte auf kurdischen Familienfesten vermittelt. Nati und Bella mögen ihr neues Image als gläubige Sternchen im Scheinwerferlicht. Doch bei Yesmin hinterlassen die Reaktionen auf ihr Video Spuren: Wann ist Religion Privatsache und wie wichtig ist ihr das Kopftuch wirklich? Nicht nur die Freundschaft der drei Mädchen steht auf der Kippe, sondern auch der Haussegen in Yesmins Familie hängt schief.

Sonne gewährt Einblicke in eine muslimisch geprägte Community und erfreut sich am Spiel mit Stereotypen. Fast beiläufig werden gesellschaftspolitische Debatten um Emanzipation und Integration verhandelt und Rollenklischees auf den Kopf gestellt. Regisseurin Kurdwin Ayub setzt ihre jungen Protagonistinnen in das Spannungsfeld zwischen Social-Media-Ruhm und Selbstfindung. Ihr wildes, energisches Gen-Z-Porträt ist eine kluge Abrechnung mit medialer Meinungskultur und ein temporeiches, kraftvolles Plädoyer für weibliche Selbstbestimmung.

Regie/Buch

Kurdwin Ayub

Bildgestaltung

Enzo Brandner

Montage

Roland Stöttinger

Szenenbild

Julia Libiseller

Ton

David Almeida-Ribeiro

Darsteller*innen

Melina Benli, Law Wallner, Maya Wopienka, Kerim Dogan, Omar Ayub, Awini Barwari

Produktion

Ulrich Seidl, Georg Aschauer

Kontakt

Neue Visionen

Kurdwin Ayub

Kurdwin Ayub

Kurdwin Ayub (1990) wurde im Irak geboren. Sie lebt und arbeitet als Regisseurin und Drehbuchautorin in Wien. Dort studierte sie Malerei und experimentellen Animationsfilm an der Universität für angewandte Kunst, parallel dazu absolvierte sie ihr Studium der performativen Kunst an der Akademie der bildenden Künste. Ihr erster Langfilm, der Dokumentarfilm Paradies! Paradies!, gewann den Preis für die Beste Kamera bei der Diagonale 2016, den New Waves Non Fiction Award beim Sevilla Festival de Cine Europeo 2016 und den Carte Blanche Nachwuchspreis bei der Duisburger Filmwoche 2016. Mit ihrem Kurzfilm Boomerang gewann Ayub den Jury-Preis für den besten Kurzfilm beim Filmfestival Max Ophüls Preis 2019.


Filme von Kurdwin Ayub (Auswahl)
Lololol
2020 | Armageddon 2018 | Boomerang 2018 | Paradies! Paradies! 2016 | Video 1 2014 | Sexy 2013 | Familienurlaub 2012 | Katzenhimmel 2012 | Langsam reiten Cowboy 2011 | Adele 1 2011 | Schneiderei 2011 | Katzenjammer 2011 | Sommerurlaub 2011 | Die Intrige und die Archenmuscheln 2010