Sonita

Sonita

Rokhsareh Ghaem Maghami

DE / IR / CH
2015
Dokumentarfilm
91’
Filmbildung

»Sogar ein achtzigjähriger Mann kann eine Sechzehnjährige heiraten.« – »Aber ich bin mir sicher, wenn mein Song herauskommt, wird sich das ändern, zumindest ein bisschen. Ich glaube an meine Songs.«

Die achtzehnjährige Afghanin Sonita lebt als illegale Migrantin ohne Papiere mit ihrer Schwester im Iran. Sie schwärmt für Rihanna, schreibt eigene Songs und verfolgt beharrlich ihren Traum, Rapperin zu werden. Die junge Musikerin hat Talent. Mit diesem hofft sie, trotz restriktiver Gesetze im Iran ihren eigenen Weg gehen zu können und das von Familie und Tradition für sie vorgezeichnete Schicksal zu vermeiden. Eine soziale Einrichtung unterstützt sie bei der Überwindung der Fluchttraumata und der Planung ihrer Zukunft. Eines Tages reist Sonitas Mutter an und will die Tochter an einen unbekannten Mann verkaufen – ihr Bruder wartet bereits auf das Geld. »Ich muss also heiraten, damit Zaher sich eine Frau nehmen kann? Das ist doch völlig verrückt.« Sie verarbeitet ihre Ängste und Wut in einem Musikvideo, das in kurzer Zeit international für Aufmerksamkeit sorgt und ihr neue Türen öffnet.

In Kooperation mit doxs!


Auszeichnungen für ›Sonita‹ (Auswahl)
World Cinema Grand Jury Prize: Documentary & Audience Award: World Cinema Documentary – Sundance Film Festival 2016 | Audience Award & DOC U Award – InternationaI Documentary Film Festival Amsterdam 2016 | One World Filmclubs Awards, Austria 2016

Regie

Rokhsareh Ghaem Maghami

Bildgestaltung

Behrouz Badrouj, Ali Mohammad Ghasemi, Mohammad Haddadi, Arastoo Givi, Torben Bernard, Parviz Arefi, Ala Mohseni

Montage

Rune Schweitzer

Musik

Moritz Denis

Produktion

TAG/TRAUM Filmproduktion, Gerd Haag

Kontakt

Real Fiction

Rokhsareh Ghaem Maghami

Rokhsareh Ghaem Maghami studierte Film (BA) und Animation (MA) an der Kunstuniversität Teheran. Sie forschte über Animation im Dokumentarfilm und veröffentlichte ihre Ergebnisse in dem Buch »Animated Documentary, a New Way to Express«. In ihren Dokumentarfilmen liegt der Fokus auf Menschen am Rande der Gesellschaft. Sie nutzt hybride Formen und überschreitet so bewusst die Grenzen des konventionellen Dokumentarfilms. Darüber hinaus liegt ihr künstlerisches Interesse in der Außenseiterkunst, Dramatherapie und experimentelle Animation. Ihr Dokumentarfilm Sonita lief auf zahlreichen Filmfestivals und gewann u. a. den Großen Preis der Jury und den Publikumspreis auf dem Sundance Film Festival 2016.


Filme von Rokhsareh Ghaem Maghami
Going Up the Stairs 2011 | A Loud Solitude 2010 | Born 20 Minutes Late 2010 | Cyanosis 2007 | Pigeon Fanciers 2000