Lola auf der Erbse

Lola and the Pea

Lola auf der Erbse

Thomas Heinemann

DE
2014
Spielfilm
89’
Filmbildung

Lola geht nicht mehr zum Friseur, sie mag auch ihren Hals nicht mehr waschen. Da hat ihr Vater ihr den letzten Kuss aufgedrückt, bevor er einfach verschwunden ist. Seitdem lebt die 10-Jährige allein mit ihrer Mutter auf ihrem Hausboot »Erbse«.
Eigentlich ist Lola ein fröhliches Mädchen, doch muss sie im Laufe des Films eine Menge schwieriger Herausforderungen bewältigen.
Ihre Mutter hat einen neuen Freund, aber Lola will noch lange nicht einsehen, dass dieser Kurt ihren Vater ersetzen soll. In der Schule ist sie eine Außenseiterin, die anderen Kinder ärgern sie, im Klassenzimmer sitzt sie allein. Bis Rêbin auftaucht – der neue Schüler – und ihr Banknachbar wird. Auch Rêbin meidet den Kontakt zu den anderen, er gefällt Lola. Seine Eltern haben nicht viel Geld, deshalb muss er nach der Schule arbeiten, und nach und nach erfährt Lola, dass seine Familie illegal in Deutschland ist – türkische Kurden, die nicht zurückkönnen in ihre Heimat, aber auch nicht so einfach in Deutschland bleiben dürfen. Als der Familie die Abschiebung droht, verlässt Lola ihre Traumwelt und beginnt, für ihren Freund zu kämpfen. Unterstützung erhält sie ausgerechnet von Kurt.
Ganz unaufdringlich erzählt Lola auf der Erbse von dem komplexen gesellschaftlichen Thema der Illegalität und stellt es auch für ein junges Publikum nachvollziehbar und verdaulich dar. Heinemann erzählt die Geschichte einer illegalen Einwandererfamilie nicht als Drama, sondern als Komödie. Das Interesse am Thema entwickelt sich dabei aus den Figuren heraus – wird Rêbin mit seiner Familie bleiben, und unter welchen Bedingungen ist das möglich?

Regie

Thomas Heinemann

Bildgestaltung

Tobias Jall

Ton

Michael Bartykak

Musik

Frankie Chinasky

Darsteller*innen

Tabea Hanstein, Christiane Paul, Tobias Oertel, Antoine Monot Jr., Arturo Perea-Bigwood, Ferhat Keskin, Peter Fieseler, Olaf Krätke

Produktion

Thomas Heinemann, Michael Morales, superNeun Filmproduktion, aviv Pictures, Özlem Günay, Tobias Oertel

Kontakt

farbfilm Verleih

Thomas Heinemann

Thomas Heinemann, Jahrgang 1958, schrieb schon als 12-Jähriger seine ersten Theaterstücke für das Basler Kindertheater. 1985 gründete er Deutschlands erstes Theater, in dem Kinder für Kinder spielen. Er schrieb mehr als 40 Theaterstücke, 1997 erhielt er dafür den Kulturförderpreis der Stadt Würzburg. Heinemann arbeitete mit Regisseuren wie Dito Tsintsadze oder Werner Herzog und legte mit Vorne ist verdammt weit weg 2007 seinen ersten Kinofilm vor. Die Auftragsproduktion für 3sat Unterwegs nach Woanders wurde 2009 für den Grimme-Preis nominiert. Seine Comedy-Serie Positive Sinking war 2014 im Bayrischen Rundfunk zu sehen. 2013 erschien sein erster Kinderroman Paula und die Nacht im Papiergebirge.


Filme von Thomas Heinemann
Positive Sinking 2013 | Unterwegs nach Woanders 2008 | Vorne ist verdammt weit weg 2007