Lions Love ( … and Lies)

Lions Love ( … and Lies)

Agnès Varda

US / FR
1969
Spielfilm
110’
Specials

Kalenderblatt für Kalenderblatt berichtet Agnès Varda von den Geschehnissen, die vom 1. bis 9. Juni 1968 in der in Hollywood gelegenen Villa Fake stattfinden. Hier lebt Viva mit ihren beiden Geliebten Jim und Jerry. Sie verbringen ihre Tage plaudernd und scherzend auf den Sofas, am Swimmingpool oder im großen Bett direkt vor einem Panoramafenster. Besuch aus New York kommt. »Die Avantgarde-Filmemacherin Shirley Clarke will mit den dreien einen Film drehen. Das Unternehmen scheitert jedoch an den Kämpfen mit der Filmindustrie und der Depression der Filmemacherin. Die Ereignisse der äußeren Welt, die Attentate auf Martin Luther King, Robert Kennedy und Andy Warhol, dringen per Fernsehen und Telefon in die Villa. Varda kreuzt hier auf vielfältige Weise Pop mit Politik, Fiktion mit realen Ereignissen.«
Retrospektive Agnès Varda, arsenal – Institut für Film und Videokunst, September 2009

Lions Love (… and Lies) ist nicht nur ein Film über den Mythos Hollywood, die Hippiekultur und den Hype um den New Yorker Underground, sondern folgerichtig auch ein Spielfilm, der die Grenzen seiner Gattung bei jeder Gelegenheit durchbricht. Agnès Varda selbst taucht mehrfach im Bild auf, mal – ganz Regisseurin – ihre widerstrebende Protagonistin belehrend, mal mit einer Pappkamera in der Hand. Ganz am Ende schaut Viva minutenlang schweigend in die Kamera. Und im Kino uns an.

Regie / Buch

Agnès Varda

Bildgestaltung

Steve Larner

Musik

Joseph Byrd

Darsteller*innen

Viva, Gerome Ragni, James Rado, Shirley Clarke, Carlos Clarens, Eddie Constantine, Max Laemmle, Hal Landers, Peter Bogdanovich, Richard Bright

Kontakt

Ciné Tamaris

Agnès Varda

Geboren 1928 in Brüssel, drehte Varda mit 26 Jahren ihren ersten Spielfilm La Pointe-Courte. 1961 folgte ihr Film Cléo de cinq a sept, mit dem sie den Französischen Kritikerpreis gewann. Mit Le bonheur, einem Film mit einer stark feministischen Sichtweise, gewann sie 1965 auf der Berlinale den Spezialpreis der Jury. 1967 war sie neben Clau- de Lelouch, Jean-Luc Godard und Chris Marker an der Dokumentation Loin du Viêt-nam (Fern von Vietnam) beteiligt, einem der ersten Filme, die sich kritisch mit dem Vietnamkrieg beschäftigten. Neben experimentellen Spielfilmen legte Varda in den 1970er Jahren ihr Augenmerk vermehrt auf Dokumentarfilme, wie etwa Réponse de femmes (1975) oder Ulysse (1981), für die sie jeweils einen César in der Kategorie Bester Dokumentar-Kurzfilm bekam. 1985 gewann Sans toit ni loi den Goldenen Löwen bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig. Varda gilt als Schlüsselfigur des modernen Films und lehrt als Professorin für Film und Dokumentarfilm an der European Graduate School in Saas-Fee, Schweiz.


Filme von Agnès Varda (Auswahl)
Les plages d’Agnès (Die Strände von Agnes) 2008 | Les cent et une nuits de Simon Cinéma (Hundert und eine Nacht) 1995 | Sans toit ni loi (Vogelfrei) 1985 | Ulysse 1982 | Réponses des femmes 1975 | Black Panthers 1968 | Le bonheur (Das Glück aus dem Blickwinkel des Mannes) 1965 | Cléo de 5 à 7 (Cléo – Mittwoch zwischen 5 und 7) 1961 | L’opéra Mouffe (Die Opera-Mouffe) 1958 | La Pointe Courte 1954