»Jugenderinnerungen inspirierten mich zu Kauwboy. Ich war noch ein Kind, als eines Morgens im Frühling eine Krähe an mein Fenster kam und drei Monate lang blieb. Ich las später, dass diese Vögel, wenn sie früh von ihren Eltern getrennt werden, enge Bindungen zu Menschen eingehen. Mich interessiert auch die Vater-Sohn-Beziehung. So fügte ich diese und den klugen Vogel – ich lernte später, dass es eine Elster war – in ein Bild, und schrieb zusammen mit Jolein Laarman die Geschichte für Kauwboy. Genießt den Film! Ich hoffe, ihr habt im Kino so viel Spaß, wie ich beim Dreh von Kauwboy.«
– Boudewijn Koole

Eines Tages findet Jojo ein Dohlenküken (niederländisch: »kauw«), das aus dem Nest gefallen ist. Als sein Versuch, es zurückzulegen, scheitert, nimmt der zehnjährige Junge das Tier mit zu sich nach Hause. Obwohl er weiß, dass sein Vater dies niemals gutheißen würde, kümmert er sich um den verletzten Vogel. Er zeigt ihm seine Welt und behandelt ihn wie einen Freund, mit dem er reden kann. Denn sein Vater hört ihm kaum zu und mit seiner Mutter, die als Sängerin durch die USA tourt, kann er nur selten telefonieren.
Ebenso wichtig wie die Dohle wird auch Yenthe, ein Mädchen aus seinem Sportverein. Denn Yenthe ist einfach für ihn da. Als sie ihm eines Tages jedoch die Wahrheit über seine Mutter erzählt, bricht für Jojo eine Welt zusammen. Lange konnte der Junge verdrängen, dass seine Mutter gestorben ist. Die Vorstellung, sie sei noch am Leben, hat ihm Mut gemacht. Ausgerechnet der tragische Tod seiner Dohle bringt Jojo schließlich dazu, sich seiner Trauer zu stellen und seinem Vater wieder näher zu kommen.

Auszeichnungen für ›Kauwboy‹ (Auswahl):
ECFA-Award, Bester europäischer Kinder- und Jugendfilm 2013 | Gläserner Bär, Bester Erstlingsfilm, Sektion Generation / Kplus, Internationale Filmfestspiele Berlin 2012 | Preis des Deutschen Kinderhilfswerks 2012
Niederländische Nominierung zum Academy Award (Oscar) als bester nicht-englischsprachiger Film 2012 | European Young Audience Award 2012