Programm

Judex, Episode V – Le Moulin tragique

Judex, Episode V – The Tragic Mill

Musidora (Artist)

FR
1917
Spielfilm
39’
Endlich wieder auf der Leinwand

Judex hält den Bankier Favraux gefangen, weil dieser arme Leute wie Kerjean ruiniert hat. Zugleich beschützt er heimlich Favraux’ Tochter Jacqueline und ihren Sohn Jean. Die Ganoven Diana Monti und ihr Liebhaber Moralès haben sich auf Entführung und Erpressung verlegt. Cocantin ist ein Privatdetektiv, der den Intriganten nicht gewachsen ist. Die Figur der Diana Monti ist – sofern möglich – noch gemeiner als die der Irma Vep, vor allem im Kontrast zu der reumütigen und unschuldigen Figur der Jacqueline.
In dieser Episode befreit Judex Kerjean von seinen Sorgen und Favraux versucht, sich das Leben zu nehmen. Diana Monti und Moralès werden von Judex gewarnt, Jacqueline in Ruhe zu lassen, und brüten deshalb neue Machenschaften aus. Mit sardonischem Vergnügen weisen sie daraufhin Cocantin auf seine Unzulänglichkeit hin. Als Moralès sich weigert, Jacqueline aus dem Weg zu räumen, erpresst Diana Monti auch ihren Liebhaber …

Regie

Louis Feuillade

Buch

Louis Feuillade, Arthur Bernède

Bildgestaltung

Léon Clausse, A. Glattli

Darsteller*innen

René Cresté, Yvette Andreyor, Musidora, Marcel Levesque, Louis Leubas, Gaston Michel, Olinda Mano, René Poyen, Jean Devalde |

Produktion

Gaumont

Kontakt

Gaumont Pathé Archives

Musidora (Artist)

Musidora (Jeanne Roques, 1889–1957) stammte aus einer progressiven Künstlerfamilie und studierte Kunst und Darstellung. Nach ihrem Theaterdebüt 1910 trat sie auf in den mondänen Pariser Revuen der distinguierten Unterhaltungstempel Bataclan und Folies Bergère. Wegen ihrer frappanten Bühnenpräsenz und ihrer schauspielerischen Vielseitigkeit überredete der Filmregisseur Louis Feuillade sie, sich an seinen Filmen zu beteiligen. Bei Gaumont spielte Musidora 1914–1917 die bösen Frauen in den aufsehenserregenden Serien Les Vampires und Judex sowie über ein Dutzend komische Rollen neben dem Starkomiker Marcel Levesque. So wurde sie das filmische Ikon der reizvollen Ganovin im Stummfilm. Bis Anfang der 1920er Jahre blieb Musidora überdies der Revue treu und galt als eine der beliebtesten Bühnen- und Leinwandstars Frankreichs. 1920 gründete sie ihre Produktionsfirma, für die sie drei Dramen und eine selbstironische Theater- und Filmaufführung verfasste und inszenierte, in denen sie jeweils die Hauptrolle spielte. Auch diese Figuren waren oft verbrecherisch, hatten aber immer einen Anlass, der ihren Betrug und ihr Morden rechtfertigte. 1925 gab Musidora ihre Firma aus finanziellen Gründen auf. Danach lebte sie als Bildhauerin und Schriftstellerin und trat zuweilen auf der Bühne auf. Die letzten zehn Jahre ihres Lebens war sie Mitarbeiterin der Cinémathèque Française bei deren grundlegendem Forschungsprojekt zum französischen Stummfilm.


Filme mit Musidora
La tierra de los toros
1924 | Soleil et Ombre 1922 | Pour Don Carlos 1920 | Vicenta 1919