Jibril

Jibril

Henrika Kull

Berlin, 2018. Maryam ist berufstätig, alleinerziehend und steht fest im Leben. Dann begegnet sie Jibril, der eine mehrjährige Gefängnisstrafe absitzt. Schlummernde Sehnsüchte brechen auf und die beiden stürzen sich in eine stürmische Romanze – die außerhalb der Besuchszeiten vornehmlich in ihren Köpfen stattfindet. Wie viel Substanz kann eine Beziehung unter diesen Bedingungen entwickeln? Wo verläuft die Grenze zwischen Projektion und blühender Liebe? Und hat letztere die Kraft, Gefängnismauern zu überwinden? Mit großer Nähe zu ihren Protagonist*innen geht Henrika Kull in ihrem Spielfilmdebüt diesen Fragen nach.

»Sehnsucht und Körperlichkeit, aber auch Orte sozialer Grenzerfahrung sind Themen, die mich schon immer interessieren, und so führte mich eine Recherche 2011 erstmals in ein Gefängnis. Dort lernte ich Inhaftierte kennen und wollte verstehen, wie sie ohne Intimität klarkommen können, was ihre Wege sind, Sehnsüchte zu befriedigen. (…) Ich begann, mich auch für die Perspektive derer zu interessieren, die draußen warten, und drehte 2015 meinen Dokumentarfilm Absently Present über Yasmin, die mit einem Inhaftierten liiert ist. Es schien mir, als würde Yasmins Beziehung hauptsächlich als Projektion stattfinden. Liebesgeschichten sind natürlich immer auch Projektionen, aber ich hatte das Gefühl, dass dieser Aspekt hier durch das Gefängnis verstärkt wurde und empfand es als reizvoll, diesem Eindruck in einem Film nachzuspüren.«
– Henrika Kull

Regie / Buch / Schnitt

Henrika Kull

Bildgestaltung

Carolina Steinbrecher

Ton

Tarek Soltani, Louis Marioth, Niklas Kammertöns

Darsteller*innen

Susana Abdulmajid, Malik Adan, Doua Rahal, Emna El-Aouni, Regina Schulte am Hülse, Tobias Müller-Monning

Produktion

Henrika Kull, Sophie Lakow, Carolina Steinbrecher, Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf

Kontakt

Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf

Porträt der Regisseurin Henrika Kull

Henrika Kull

Henrika Kull, 1984 im Schwarzwald geboren, absolvierte zunächst ein Soziologiestudium in Köln. Im Anschluss an ihre filmsoziologische Diplomarbeit 2012 begann sie ein Produktionsstudium an der Deutschen Film-und Fernsehakademie Berlin. Seit 2014 studiert sie Regie an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf. Sie realisierte im Laufe ihres Studiums einige dokumentarische, halbdokumentarische und fiktionale Filmprojekte, die auf zahlreichen Festivals zu sehen waren.


Filme von Henrika Kull
Rosinen 
2017 | Absently Present 2016 | Rite of Spring 2014 | Intimate Distance 2014