Programm

W Imié

In the Name Of

Małgorzata Szumowska

»Ich fand die Liebe zwischen einem Priester und einem jungen Mann als Thema sehr interessant, habe mich aber sofort dagegen entschieden, einen Film über sexuellen Missbrauch oder Pädophilie zu machen. Hätte ich darüber einen Film gemacht, dann hätte man den Charakter verurteilen müssen. Ich wollte ihn aber verstehen und das Thema viel zarter und cleverer umsetzen, anstatt direkt die Katholiken, die Kirche oder die Priester anzugreifen. Ich wollte einen Charakter, der glaubwürdig ist, menschlich. Alle versuchen über fehlende Liebe und Einsamkeit zu sprechen, aber zwischen einem Priester und einem Mann ist das noch viel dramatischer, weil diese Liebe und speziell das homosexuelle Begehren vor Gott nicht erlaubt ist.«
– Małgorzata Szumowska

Adam, der sich erst als Erwachsener dazu entschieden hatte, katholischer Priester zu werden, wird in die polnische Provinz versetzt und arbeitet dort mit schwer erziehbaren Jugendlichen. Hier trifft er auf eine reine Männerwelt voller Testosteron, prügelnder und pöbelnder Heranwachsender, Alkohol und anderer verbotener Sachen. Annäherungsversuche von Ewa lehnt er mit der Begründung ab, er sei schon vergeben. Doch es ist nicht nur dem Zölibat geschuldet, dass er Ewas Avancen nicht erwidert. Adam ist homosexuell und seine Entscheidung, Priester zu werden, war auch eine Flucht vor seiner eigenen Sexualität. Als Adam dann dem schweigsamen Lukas begegnet, fällt ihm seine selbst gewählte Enthaltsamkeit immer schwerer. Konfrontiert mit seiner Lust, erlebt Adam Momente innigen Glücks und tiefster Verzweiflung. W Imié erzählt von verwirrenden Gefühlen, von Verdrängung und Einsamkeit – aber auch davon, vielleicht doch noch zu sich selbst zu finden.


Auszeichnungen für ›W Imié‹:
Teddy Award, Bester Spielfilm, Internationale Filmfestspiele Berlin 2013

Regie

Małgorzata Szumowska

Buch

Małgorzata Szumowska, Michał Englert

Bildgestaltung

Michał Englert

Montage

Jacek Drosio

Ton

Maria Chilarecka, Krzysztof Stasiak

Musik

Paweł Mykietyn, Adam Walicki

Darsteller*innen

Andrzeij Chyra, Mateusz Kościukiewicz, Łukasz Simlat, Maja Ostaszewska, Maria Maj, Thomasz Schuchardt und andere

Produktion

Mental Disorder 4

Kontakt

Salzgeber und Co Medien GmbH

Porträt der Regisseurin Małgorzata Szumowska

Małgorzata Szumowska

Małgorzata Szumowska zählt zu den prominentesten Filmemacher*innen Polens. Sie gewann zahlreiche internationale Preise, unter anderem den RWE Filmpreis 2013 in Dortmund und den Teddy Award für W imié… oder den Silbernen Leoparden beim Filmfestival von Locarno für 33 szeny z zycia. Body feierte seine Premiere im Wettbewerb der Berlinale 2015 und wurde mit dem Silbernen Bären für die beste Regie ausgezeichnet.


Filme von Małgorzata Szumowska (Auwahl)
W imie… 2013 | Elles 2011 | 33 szeny z zycia 2008 | Solidarnosc, Solidarnosc 2005 | Ono 2004 | Szczesliwy czlowiek 2000 | Cisza 1998