Filibus
Christina Ruspoli
Filibus entstand in einer Zeit, als heldenhafte Diebe in der volkstümlichen europäischen Kultur weit verbreitet waren. Er ist der erste von etwa 30 Filmen, bei denen Mario Roncoroni Regie führte und präsentiert eine schurkische Hauptfigur, deren literarisches Vorbild Ponson du Terails Antiheld Rocambole war. Cristina Ruspoli gibt darin die Baronesse Troixmonde – ein angesehenes Mitglied der Gesellschaft. Doch als »Filibus« terrorisiert sie ganz Sizilien von ihrem Zeppelin aus, der ausgerüstet ist mit allermodernster Technologie. Umgeben von maskierten Assistenten, die ihr aufs Wort gehorchen, treibt sie ihr Unwesen. Der Zeppelin ist ihre Schaltzentrale und ihr zu Hause. An Land geht sie nur für Raubzüge, Liebesabenteuer und zum Tanz mit Frauen wie dem Dandy Count de la Brieve. Verfolgt wird sie bei all dem von Detective Hardy, dem sie am Ende jedoch Richtung Sonnenuntergang entkommt. Filibus dürfte eine der ersten lesbischen Figuren der Filmgeschichte sein.
Christina Ruspoli
Cristina Ruspoli war eine italienische Schauspielerin, die zwischen 1912 und 1916 in über 30 Spielfilmen mitspielte. In Giovanni Enrico Vidalis Jone o Gli ultimi giorni di Pompei spielte sie 1913 die Rolle der Jone. Im selben Jahr entstand Spartacus, ebenfalls unter Vidalis Regie, in dem sie die Rolle der Idamis spielte. 1914 war sie in Domenico Gaidos Salambo zu sehen – einem der bekanntesten italienischen Filme, die in den Vereinigten Staaten den Übergang vom Kurzfilm zum Spielfilm einleiteten.
Filme mit Cristina Ruspoli (Auswahl)
Diamanti e documenti 1915 | Morsa della morte 1915 | La confessione 1914 | Salambo 1914 | I due fratelli 1913 | Jone o Gli ultimi giorni di Pompei 1913 | Spartaco 1913 | La miniera di ferro 1912 | Il Carabiniere 1912