Die Jungfrauenmaschine

Die Jungfrauenmaschine

Monika Treut

DE
1987/1988
Spielfilm
84’
OmeU, dt. UT
Specials

In diesem Klassiker des lesbischen Kinos verlässt Dorothee Müller ihr bürgerliches Leben in Hamburg und reist (aus) in die blühende genderqueere Szene San Franciscos. Dort trifft sie auf Dominique, eine Ungarin aus Uruguay, Susie Sexpert und Ramona, die in einem Lesbenlokal strippt und in die sie sich sofort verliebt. Als Dorothee am nächsten Morgen euphorisiert neben Ramona aufwacht, verlangt diese Geld für ihre »Dienstleistung«. Dorothee nimmt es mit einer für sie so typischen guten Portion Humor.
Kühl, direkt und erotisch ist die Filmsprache Monika Treuts, die hier auch autobiographische Elemente in die Erzählung verwebt. Stilistisch steht der Schwarzweißfilm mit seinen ungewöhnlichen Einstellungen und vielen Nahaufnahmen der Filmkunst der 1920er- und -30er-Jahre nah. In wunderschönen, präzise gesetzten Bildern vermögen es Elfi Mikeschs Kamerablick und Renate Mercks Schnittarbeit, eine Filmsprache zu entwickeln, die sich der Blickpolitik heteronormativer Konventionen entgegenstellt und gleichzeitig die visuellen Innovationen des Stummfilmkinos würdigt.
Mit dem Titel des Films, der an Marcel Duchamps Dadawerk Die Junggesellenmaschine von 1913 angehlehnt ist, scheint Treut eine weitere Ebene einzuführen: Sie positioniert sich gegen das von Duchamp aufs Korn genommene libidinöse Unvermögen der Männer und stellt ihm eine Überfülle an lesbisch- erotischem Begehren gegenüber. Mit Die Jungfrauenmaschine wurde Treut zu einer Pionier*in des New Queer Cinema.
Die Jungfrauenmaschine ist Teil der Salzgeber-Filmreihe Lesbian Classics.

Regie

Monika Treut

Bildgestaltung

Elfi Mikesch

Montage

Renate Merck

Kontakt

Salzgeber

WWW

salzgeber.de

Monika Treut

Monika Treut

Monika Treut has been working in the medium of film for more than 30 years. Her works span all formats, from documentary and experimental films to feature films. She founded her own production company Hyena Films together with Elfi Mikesch in 1984. In the same year, she completed her doctorate at the Philipps University of Marburg with her dissertation The cruel woman. The image of women in de Sade and Sacher-Masoch. Treut has won numerous awards for her work. These include the Special TEDDY Award for Lifetime Achievement at the Berlinale in 2017 and an honorary award at the TLVFest (Tel Aviv International LGBT Festival) in the same year. Alongside her work as a film-maker, Treut teaches at numerous academic institutions, especially in the US.


Films by Monika Treut
Zona Norte 2016 | Von Mädchen und Pferden 2014 | Das Rohe und das Gekochte 2012 | Ghosted 2009 | Den Tigerfrauen wachsen Flügel 2005 | Kriegerin des Lichts 2002 | Gendernauts 1999 | My Father Is Coming 1991 | Die Jungfrauenmaschine 1988 | Verführung: Die grausame Frau 1985