Mira (Alina Schaller) lebt mit ihrer Mutter und ihrem Großvater auf einem Hof. Sie arbeiten im Weinanbau. Jeden Tag fragt Miras Großvater wieder nach Paul, ihrem Bruder, der verschwunden ist. Er vergisst am nächsten Tag, dass er die Frage schon gestellt hat und auch, dass Paul gegangen ist. Zusätzlich zur Arbeit im Familienbetrieb spielt Mira erfolgreich Eishockey in der Stadt und ist Kapitänin ihrer Mannschaft. Alles ist fragil, aber zumindest einmal eingespielt. Dann kommt mitten in der Saison mit Theresa eine neue Spielerin ins Team, und auch Paul steht plötzlich im Stadion. Mira, die schafft, was von ihr verlangt wird, Mira, die Beziehungen irgendwie auch regelt, muss nun Verliebtsein und die Schwere der Familiengeschichte gleichzeitig jonglieren. Sie, die nicht viele Worte verliert und deren Familie nicht viel spricht, muss sich jetzt doch mitteilen. Clara Sterns Langfilmdebut zeichnet Mira inmitten der Anforderungen, in denen sie sich befindet, als eine Person auf der Suche. Welche Rollen kann und will sie erfüllen? Welche Möglichkeiten hat sie? Welche Welten stehen ihr offen? So entsteht ein Coming-Of-Age-Film, der seine Protagonistin nicht beengen will. Stattdessen übernimmt zum Beispiel der Soundtrack immer wieder für Minuten den Kinoraum und öffnet Mira Möglichkeiten neben den eingefahrenen Wegen. Momente zwischen Stadt und Land, Sprechen und Schweigen, Zusammensein und Einsamkeit werden in ihren Ambivalenzen erprobt.

Dieser Film beinhaltet physische Gewalt.

Gast: Clara Stern

Preise für »Breaking the Ice«
Preis der Jugendjury, Preis für den gesellschaftlich relevanten Film, Preis für Bestes Drehbuch (Fritz Raff Drehbuchpreis), Nominierung für Bester Schauspielnachwuchs: Judith Altenberger – Max Ophüls Preis Filmfestival 2023 | Preis für die Beste Regie Österreichs – Filmfestival Kitzbühel 2022