Wir verbringen Zeit mit dem Imker Benedikt. Es ist ein Jahr der Arbeitsrhythmen, der Geschicke und Rituale. Benedikt verschmilzt mit seiner Umgebung: Sein Atem ist im Gleichklang mit den Schafen, der Bart so warm wie Wolle. Und dabei spüren wir mehr, als unser Sehsinn zeigt: Der Honig duftet, das Holzgatter liegt schwer in der Hand, Grillen zirpen. Unsere Wahrnehmung verändert sich.

Katrin Memmer befeuert mit ihrem Debütfilm nicht nur die Sinne, sondern lässt unsere Gedanken zerbersten. Es ist ein Film, der von der Konzentration auf sich selbst befreit. All die To-do-Listen, die sonst unsere Wahrnehmung absorbieren, werden durch eine neue Sensualität losgelassen.

Erleben wir Idylle oder Kargheit? Isolation oder Ruhe? Tradition oder eine aus der Zeit gefallene Lebensweise? Die Offenheit des Films macht mehrere Antworten möglich, nimmt sich selbst zurück wie Benedikt, von dem wir eigentlich nicht einmal wissen, dass es sein Name ist, den wir als Filmtitel lesen. Ohne gängige Zeichen nationaler Konnotationen scheint gar unklar, wo wir uns befinden. So ist der Einblick in Benedikts Leben mehr Erfahrung als Analyse – eine Freiheit, die im deutschen Kino selten zu sehen ist.

Gast: Katrin Memmer

Weltpremiere

Dieser Film ist für den mit 1.000 Euro dotierten Publikumspreis nominiert. Bitte stimmen Sie ab, nachdem Sie den Film gesehen haben.
Eine Übersicht mit allen nominierten Filmen finden Sie hier.