Wir wollen mehr – Strategien und Forderungen für filmschaffende Frauen
MODERIERT VON ANKE SCHÄFER
Filmschaffende, Festival- und Netzwerkvertreterinnen sowie Produzentinnen sind herzlich eingeladen, Strategien und Forderungen zu entwickeln, um mehr Öffentlichkeit, Sichtbarkeit und mehr Geld für von Frauen gemachte Filme einzufordern. Der Think Tank regt dazu an, auch das scheinbar Unmögliche zu denken. Er greift die Diskussion der Veranstaltung »You cannot be serious – A Discussion on the Status of Women Directors « auf, die auf Initiative des IFFF Dortmund | Köln und des Athena Filmfestival, New York, während der Internationalen Filmfestspiele Berlin 2013 stattfand, und setzt die Debatte fort. Die Ergebnisse und Statements werden im Anschluss daran vom LaDoc-Team zu einem Videotrailer verdichtet.
LaDoc – Das Dokumentarfilm-Frauennetzwerk in Köln
Dokumentarfilme zu machen bedeutet, Ideen zu entwickeln, mit realen Menschen zu drehen, eine ganz eigene filmische Dramaturgie entstehen zu lassen – und einem differenzierten Blick auf die Welt Ausdruck zu verleihen. Um professionelle Dokumentarfilme zu machen, muss man über die filmische Arbeit hinaus auch die Produktionslandschaft und die Arbeitsweisen von Fernsehsendern und Filmförderungen kennen. Dieses »Drumherum« verlangt von Filmschaffenden Ausdauer, Risiko- und Kompromissbereitschaft. In der Hoffnung, gemeinsam die eigenen Produktionsbedingungen zu verbessern, treffen sich seit Herbst 2003 rund 25 unabhängige Kölner Autorinnen, Regisseurinnen, Cutterinnen und Bildgestalterinnen einmal im Monat zum Erfahrungsaustausch.
So unterschiedlich unsere Filme sind – in Schwarz-Weiß und in Farbe, auf Film und Digital, still und schrill – uns alle verbindet der Dokumentarfilm und die Idee, dass miteinander zu arbeiten sinnvoller ist als gegeneinander. Ob es einen weiblichen Blick auf die Realität gibt oder ob unsere Arbeitsbedingungen typisch für Frauen sind, darüber herrscht bei uns Uneinigkeit. Einig sind wir uns darüber, dass wir voneinander lernen und profitieren können und es gemeinsam aussichtsreicher ist, unsere Ansprüche gegenüber Redaktionen und Entscheidungsträgern durchzusetzen. (www.ladoc.de)
Anke Schäfer
Anke Schäfer ist Systemische Theatertherapeutin und Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Theatertherapie, systemischer Film-Coach, Medienkünstlerin und Filmemacherin. Sie ist außerdem Mitglied in den Dokumentarfilmnetzwerken LaDoc und AG Dok – einer bundesweiten Organisation. Ihre Ausbildung zur kreativtherapeutischen Supervisorin absolvierte sie zwischen 2008 und 2011 beim Institut für Theatertherapie Berlin (ITT). 2012 schloss sie eine Weiterbildung in Drehbuch-Aufstellung am Syst-Institut in München an. Anke Schäfer studierte Video- und Performance-Kunst bei Nam June Paik und Nan Hoover an der Kunstakademie Düsseldorf und absolvierte ein Postgraduierten-Kunststudium an der Jan Van Eyck Akademie Maastricht. Ihre Arbeiten, die sie weltweit ausstellt, wurden für zahlreiche Preise nominiert, darunter für den Prix de Rome 1997 (NL). Anke Schäfer war von 1995 bis 2000 Gastdozentin im Bereich Medienkunst, Film- und Kunstgeschichte an der Kunstakademie Maastricht, außerdem an der Hochschule für Bildende Kunst Braunschweig sowie der Kunstakademie Enschede (2000).