Praxis-Seminar: Filmfinanzierung – wie viel Geld für wie viel Film?

Praxis-Seminar: Filmfinanzierung – wie viel Geld für wie viel Film?

Juliane Thevissen, Claudia Droste-Deselaers, Jutta Krug

Ob fiktional oder dokumentarisch: Schon kurz nach der Ideenfindung stellt sich für jede Filmemacherin die Frage nach der Finanzierung ihres Projekts. Welchen Stellenwert hat aber ein Film auf dem Markt, welche Partner lassen sich überhaupt gewinnen und wie glaubwürdig und stichhaltig ist das Konzept? Ist die Kalkulation vollständig und sind die Zahlen tragfähig?

Wer institutionelle oder freie Geldgeber für eine Finanzierung gewinnen will, muss gewisse Regeln befolgen und Erwartungen erfüllen. Eine klare und frühzeitig entwickelte Strategie beantwortet deshalb bereits im  Vorfeld möglichst alle relevanten Fragen potenzieller Förderer und Finanziers: Einen sehr konkreten und praxisorientierten Einblick in die Methodik und den Aufbau einer überzeugenden und stichhaltigen Strategie gibt dieser zweitägige Workshop.

Am ersten Seminartag vermittelt Juliane Thevissen das Grundwissen der Finanzierung, zeigt Finanzierungsmöglichkeiten auf und gibt den Teilnehmerinnen Methoden und Beurteilungsmaßstäbe an die Hand. Sie erläutert die Rolle von Kooperationspartnern, Förderern und Sendeanstalten und bespricht die Abläufe und Anforderungen unterschiedlicher Geldgeber.

Am zweiten Seminartag arbeiten Claudia Droste-Deselaers und Jutta Krug mit den Teilnehmerinnen an ihren konkreten Projektskizzen und besprechen mit ihnen Möglichkeiten, Bedingungen, Erwartungen sowie »No Gos«. Außerdem klären sie alle Fragen zum Thema Filmförderung beziehungsweise Sendeanstalten. Im Anschluss an die Arbeit stehen sie den Kolleginnen für individuelle Fragen zur Verfügung. Juliane Thevissen unterstützt und begleitet die Teilnehmerinnen dabei und vertritt in den Gesprächen die Position der Produzentin.

Juliane Thevissen

Juliane Thevissen begann ihre filmische Laufbahn Anfang der 1990er Jahre in Berlin. Seitdem war sie bei diversen Fernseh- und internationalen Kinoproduktionen wie Dear Wendy, Bears Kiss oder Lammbock als Produktions- oder Herstellungsleiterin tätig. Nach langjähriger Arbeit als Produzentin und geschäftsführende Gesellschafterin bei Rhein Film gründete sie im vergangenen Jahr die thevissen filmproduktion. Mit der Weltpremiere ihres Kinofilms Zarte Parasiten auf dem Filmfestival Venedig in 2009 feierte sie große Erfolge. Der Film lief weltweit auf vielen großen  Festivals. Weitere Spielfilme, Fernsehfilme und Dokumentationen sind in der Entwicklung.


Filme von Juliane Thevissen (Auswahl)
Rockabilly Ruhrpott 2010 | Zarte Parasiten 2010 | Weihnachten im Morgenland 2010 | Vater Liebe 2008 | Der Butler und die Prinzessin 2007 | Dear Wendy 2005 | Zwei Millionen suchen einen Vater 2005 | Der Zehnte Sommer 2003 | Bears Kiss 2002 | Lammbock 2001

Claudia Droste-Deselaers

Claudia Droste-Deselaers sammelte nach Abschluss ihres Studiums an der Hochschule für Film und Fernsehen in München zunächst Verleiherfahrung beim Columbia TriStar-Filmverleih. Als Siegerin des Großen Nachwuchspreises für Jungproduzenten der Gesellschaft zur Wahrnehmung von Film- und Fernsehrechten ging sie 1993 in die USA und arbeitete für das US-Studio Fox Inc. und bei HPO Independent Productions. Nach ihrer Rückkehr ins Rheinland war sie Redakteurin in der Programmredaktion, später Ressortleiterin Koordination und persönliche Referentin und  Büroleiterin des Programmdirektors bei RTL. Von 1999 bis 2010 war sie Prokuristin und schließlich stellvertretende Geschäftsführerin der Filmstiftung NRW und leitete dort die Abteilung Projektförderung. 2009 wurde sie als Mitglied in die International Academy of Television Arts & Sciences in New York aufgenommen.

Jutta Krug

Jutta Krug has been responsible for full-length documentary films at the WDR, the West German Broadcasting Corporation, since 2005. From 1992, the year ARTE was founded, she worked in Strasbourg both as editor and reporter for the new Franco-German arts channel. In 2000, she moved to the ARTE editorial department run by the WDR in Cologne where she developed thematic evenings and various documentary formats. Documentary films made under her aegis have picked up many awards and are regularly shown at all major festivals – e.g. Heimweh nach den Sternen (Nostalgia for the Light) directed by Patricio Guzmán, Nobody‘s Perfect by Niko von Glasow and Kinshasa Symphony by Claus Wischmann.


Films by Jutta Krug (Selection)
Chandai und ihr Elefant 2010 | Auf Teufel komm raus 2010 | Nostalgia de la luz – Heimweh nach den Sternen 2010 | Kinshasa Symphony 2010 | Seelenvögel 2009 | Verlorene Zeit 2008 | Die besten Frauen der Welt 2008 | Der lange Weg ans Licht 2007 | Ich will dich – Begegnungen mit Hilde Domin 2007 | Höllentour 2004