Warum sollten sich Filmfrauen in der Liebe auskennen – auch wenn sie keine Love Story erzählen wollen? Weil Liebe eine Triebfeder menschlichen Handelns ist. Es ist die Wertschätzung, um die wir kämpfen und die uns von Anderen abgefordert wird. Deren Verweigerung kann uns empören und sie selbst zu geben ist oft nicht einfach. Wenn Menschen Ehe-, Nachbarschafts- oder Wirtschaftskriege führen, wenn sie Konkurrenten herausfordern oder Freunde gewinnen, wenn sie sich selbst suchen oder bekämpfen, geht es im Kern um Liebe. Das Ringen um Liebe und Anerkennung drückt sich in interessanten Protagonisten ebenso variantenreich aus wie bei ihren Urhebern. In diesem Workshop können Filmemacher_innen untersuchen, welches (Liebes)Potenzial in ihren Stoff en steckt. Aufstellungen machen deutlich, welche Beziehungsmuster ein System prägen. Sie zeigen, wer sich wem verbunden fühlt, wer sich abgelehnt oder ausgeschlossen fühlt. Aufstellungen zeigen auch mit welchen Gefühlen und Handlungsimpulsen die Beteiligten reagieren. Mit anderen Worten, in Drehbuchaufstellungen off enbaren sich die Psychologie der Figuren und die Grundthemen einer Geschichte. Damit werden wichtige Hinweise geliefert, ob Figuren lebensnah sind, welchen emotionalen Eindruck sie beim Zuschauer hinterlassen, wie sich ein Konflikt verstärken und/oder lösen lässt und was fehlt, um die Handlung voran zu treiben. Die gewonnenen Einsichten werden in diesem Workshop in einem dramaturgischen Nachgespräch gebündelt und reflektiert. Manchmal werden im Vorgespräch zu einer Aufstellung auch Schwierigkeiten deutlich, die die Filmschaff enden selbst betreff en: Ein blinder Fleck, Antipathie zu einer Figur, erlahmte Begeisterung beim Schreiben, Interessenskonflikte im Projektteam. Auf Wunsch können auch für diese Themen Lösungen gesucht werden.