Ich bin Feminist_in – holt mich hier raus! Von Frauen und Frauenrechtlern – Feministische Gegenwartanalysen

Ich bin Feminist_in – holt mich hier raus! Von Frauen und Frauenrechtlern – Feministische Gegenwartanalysen

Susanne Völker, Stephan Trinkaus

Genderthemen und Feminismus werden derzeit breit in der Öffentlichkeit debattiert – die Bezugnahmen folgen dabei sehr unterschiedlichen Impulsen. So wird ›Feminismus ‹ zur Beschwörung kultureller Differenzen, zur Konstruktion von Rückständigkeit und überlegener Modernität von jenen vermeintlichen Frauenrechtler_innen instrumentalisiert, für die Gleichstellung und Genderpolitiken bislang eher eine bevorzugte Projektionsfläche für Bedrohungsfantasien waren.

Wenn von Frauenrechten gesprochen wird, wer spricht da und welche ›Frauen ‹ sind da gemeint? Was bedeutet es, wenn ›Frauen ‹ zum zu schützenden Gut staatlichen Handelns und/oder patriarchaler Männlichkeiten werden? Wie ist darauf feministisch zu antworten und welche Antworten werden derzeit von Feminist_innen gegeben? Wenn es weniger um Schutz als Abschottung, sondern um das Gewahrwerden wechselseitiger Angewiesenheit und Ausgesetztheit geht, was wären dann Bezugspunkte einer queer-feministischen Politik des gemeinsamen Teilens von Welt?

Susanne Völker

Susanne Völker ist Professorin für Soziologie mit dem Schwerpunkt Geschlechterforschung und qualitative Methoden der Sozialforschung und wissenschaftliche Leiterin der zentralen Einrichtung GeStiK (Gender Studies in Köln) an der Universität zu Köln. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Feministische Theorie, Arbeits- und Ungleichheitssoziologie, Prekarisierungsforschung und Praxeologische Soziologie. Sie ist derzeit erste Sprecherin der deutschen Fachgesellschaft für Geschlechterstudien e.V.

Stephan Trinkaus

Stephan Trinkaus ist derzeit Vertretungsprofessor am Institut für Medienkultur und Theater der Universität zu Köln und hat gerade eine medien- und kulturwissenschaftliche Habilitationsschrift mit dem Titel Prekäre Gemeinschaft. Zu einer diffraktiven Theorie des Haltens an der Philosophischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf eingereicht. In den letzten Jahren hat er sich vor allem mit empirischer Fernsehforschung und Fragen der Materialität, des Prekären und der Sexuellen Differenz beschäftigt.