Flucht und Vertreibung 1945: Ankommen im Ruhrgebiet

Flucht und Vertreibung 1945: Ankommen im Ruhrgebiet

Dagmar Kift

DISKUSSION MIT HISTORISCHEN FILMAUFNAHMEN

Das 1946 gegründete Bundesland Nordrhein-Westfalen galt in den 1950er Jahren als das »Flüchtlingsland der BRD«. Im Wiederaufbau nahm NRW die meisten Vertriebenen auf, die sich innerhalb der BRD umsiedeln ließen. Bereits 1953 lebten hier 1,8 Mio. Vertriebene und stellten knapp 13 % der Bevölkerung; dazu kamen zahlreiche Flüchtlinge aus der DDR. Direkt nach Kriegsende waren die meisten Flüchtlinge und Vertriebenen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten noch in andere Bundesländer geleitet worden, weil die Städte und Verkehrswege in NRW zu stark zerstört waren. Sie hatten 1945/46 einen zermürbenden Weg hinter sich, geprägt von Angst, Hunger und Gewalt. Weder sie noch die Einheimischen wussten, was auf sie zukommen würde.
Im Kontext der gegenwärtigen Fluchtbewegungen fragt die Veranstaltung danach, wie das Ankommen im fremden Westen zwischen Konflikt und Solidarität verlief. Wie gelang die Unterbringung, wie vollzog sich die Integration in die neue Heimat?
Historische Filmaufnahmen aus der Region und Zeitzeugenberichte bilden die Folie für ein Gespräch mit der Historikerin Dr. Dagmar Kift.

Filmreihe ESC | CTRL

Dagmar Kift

Dr. Dagmar Kift ist stellvertretende Museumsdirektorin des LWL-Industriemuseums. Sie studierte Geschichte und Germanistik an der Freien Universität Berlin sowie am St Anne’s College und St Antony’s College der Universität Oxford. Ihre Forschungs- und Publikationsschwerpunkte sind die Arbeiter-, Jugend- und Revierkultur, die Bergbau-, Frauen- und Freizeitgeschichte sowie die Themen Migration und kulturelle Vielfalt.