Connected Open Greens

Connected Open Greens

Annemie Maes

Workshop mit Annemie Maes inklusive Saatbomben-Spaziergang durch Dortmund

Wollen wir unser urbanes Leben tatsächlich nachhaltig und ökologisch gestalten, müssen wir was tun. Aber wie und wo lassen sich in den zubetonierten Stadtlandschaften grüne Oasen etablieren – auf der Fensterbank, dem Balkon oder dem Hausdach? Die Multimedia-Künstlerin und Aktivistin Annemie Maes liefert in ihrem Workshop Antworten und praktische Anleitungen. Sie beschäftigt sich seit langem mit Ökotechnologien und »Grassroots«-Aktivismus und gründete 2004 mit Guy van Belle das Künstlerkollektiv OKNO, das innovative Kulturprojekte zwischen Kunst und Technologie entwickelt.
Zum Beispiel Connected Open Greens. Das meint jene städtischen Randzonen, in denen Kultur und Natur symbiotisch in Beziehung stehen, wo regenerative Energie-Technologien auf traditionelle Gartenarbeit stoßen und neue Biotope durch Kunstprojekte geschaffen werden. Eine Frage lautet: Entstehen durch die Verbindung von Natürlichem und Künstlichem neue Organismen, neue Umgebungen und neue Landschaften? In Brüssel betreibt OKNO zwei Open-Greens-Dachgärten. Sie beobachten und dokumentieren Wachstum, Blüte und Verfall von Pflanzen, stellen Lebensraum für Insekten her und halten Bienenvölker. In dem Kontext organisieren sie Workshops und den »adopt-a-bee-plan«: Bienenstöcke zur Adoption. In Dortmund stellt Annemie Maes das Projekt Connected Open Greens vor, ein Schwerpunkt darin ist das Thema Bienenhaltung in der Stadt. Im praktischen Teil werden Saatbomben gerollt, die beim abschließenden Stadtspaziergang wirkungsvoll zum Einsatz kommen, um den Stadtbienen in Dortmund zu neuen Blüten zu verhelfen.

Annemie Maes

Annemie Maes interessiert sich seit den 1990er Jahren für Film und Performance-Kunst und war seit 1997 an der Gründung mehrerer Künstler-Initiativen beteiligt. In ihren jüngsten Arbeiten untersucht sie Gemeinschaften, die auf Grund ihrer Struktur und Philosophie bleibende gesellschaftliche Veränderungen etablieren. Ihre Beobachtungen dazu fasste sie in dem Langzeitprojekt Politics of Change zusammen – einer Serie von Dokumentationen, anthropologischer Filme und Online-Datenbanken, die Zusammenhänge zwischen Graswurzelbewegung, Öko-Technologie und Frauennetzwerken aufzeigt. Ihre Aufmerksamkeit für geschlechtsspezifische Zugänge zu Kunst ist der Schlüssel zum Verständnis für Annemie Maes’ Arbeiten. In ihnen stellt sie immer auch die Frage, wie Künstlerinnen mit neuen Technologien umgehen.