The Lie of the Land
Unser täglich Fleisch
Molly Dineen
»Als ich den Film begann, dachte ich wirklich, es ginge mehr um die Fuchsjagd als um die Landwirtschaft. Als mir klar wurde, an welchem Wendepunk das Landleben steht, wurde das schnell zur zentralen Frage für meinen Film. Je öfter ich die Bauern begleitete, umso klarer wurde mir, wie wenig ich über die raue Wirklichkeit des Landlebens wusste – ganz zu schweigen von der Scheinheiligkeit, mit der die meisten Leute, mich eingeschlossen, die Landschaft als gemalte Postkarte wahrnehmen, in die wir uns nach Belieben ein- und ausklinken können, ohne die Realitäten des Lebens dort überhaupt zur Kenntnis zu nehmen.«
– Molly Dineen
Ian ist 63, lebt in Cornwall und hat sein ganzes Leben auf dem Land gearbeitet. Viele Jahre lang hat er das Fleisch für die örtliche Treibjagd besorgt. Jetzt muss er junge Kälber töten, weil Milchbauern es sich nicht länger leisten können, sie aufzuziehen. Paul ist Jäger, ebenfalls aus Cornwall und auf dem Land großgeworden. Er findet es falsch, gesunde Tiere zu töten und erzählt von seinen täglichen Gewissensbissen. Glynn züchtet Wild in Worcestershire und musste einen landwirtschaftlichen Berater einstellen, damit er und seine Frau den bürokratischen Papierwust bewältigen können, der von jedem Landwirt gefordert wird. Glynn glaubt, dass die Regierung sich überhaupt nicht mehr um die Landwirte kümmert.
In The Lie of the Land folgt Molly Dineen den Dreien und zeichnet ein beunruhigendes Porträt der Landwirtschaft.
Preise für ›The Lie Of the Land‹
Best Single Documentary, BAFTA Awards 2008 | Großer Preis der Jury, Visions du Reel, Nyon, Schweiz 2007 | Bester Dokumentarfilm über ein zeitgenössisches Thema, Grierson Awards 2008
Filmreihe The Age of Stupid
Molly Dineen
Molly Dineen ist eine unabhängige britische Dokumentarfilmerin, die besonders für ihre Porträts bekannt ist. In ihnen zeigt sie Institutionen der Personen, die sich in einem Veränderungsprozess befinden: zum Beispiel Gutsherrinnen, die ihre Farm in Kenia an die Dienstboten verkaufen, eine Londoner U-Bahn-Station kurz vor dem Kollaps, ein ehemaliges Spice Girl, das sich von den Medien abwendet oder den Londoner Zoo, der in einer Finanzkrise steckt. 1997 drehte sie für Tony Blair einen Wahlspot, der kurz vor seiner Wahl auf allen Fernsehkanälen ausgestrahlt wurde. Molly Dineens Filme wurden vielfach ausgezeichnet. 2002 erhielt sie den Grierson Trustees Award für ihren »herausragenden Beitrag zur Kunst des Dokumentarfilms«.
Filme von Molly Dineen
The Lord‘s Tale 2002 | Geri 1999 | The Heart of the Angel 1989 | My African Farm 1988 | Operation Raleigh: The Mountain; The Village 1988 | Home from the Hill 1985