Schatten fressen
Ulrike Korbach
Anke Ames Lebenshaltung ist die des Liebens: Menschen, Musik, Ideen. So hat die Bratschistin, Autorin und Zeichnerin ihre Mitte gefunden. Ihr letzter Klinikaufenthalt liegt schon mehrere Jahre zurück. Die Ärzte nennen es eine bipolare Störung, Anke selbst beschreibt ihre Aufgabe als Schatten fressen. Alles Negative saugt sie auf, von den anderen ab und wandelt es in Kunst. Diese Rolle treibt sie in die Depression oder in die Manie. In selbst verfassten Texten und mit improvisierter Musik gibt sie uns einen Einblick in ein Leben, das von extremen Gefühlen geprägt ist – unter Künstlern keine Seltenheit.
Ulrike Korbach
Seit 1998 gilt die Liebe von Ulrike Korbach dem Dokumentarfilm. Alte Freundschaften aus der Punkzeit, ein offener Ansatz und politisches Interesse ermöglichen nahe Personenportraits. Witzig, berührend und informativ. Gemeinsam ist ihren Filmen eine Grundhaltung, die zuhört. Ohne belehrenden Offtext und Inszenierung, dafür aber mit einem beobachtenden Blick im Stil des Cinéma vérité.