Frauen-Leben
Christa Donner, Gabriele Voss
»Wir suchten eine Wohnung in Ebel, richteten dort Wohn- und Arbeitsräume ein, um die Menschen und das Leben am Ort kennenzulernen, in dem wir selbst dort lebten, zumindest zeitweilig; wir brachten die Aufnahmegeräte und den Schneidetisch dorthin, um eine Beteiligung der Menschen an der Filmarbeit zu ermöglichen. Wir wollten für sie erreichbar sein und in jeder Phase der Arbeit mit ihnen im Gespräch bleiben.«
– Gabriele Voss
Das Ruhrgebiet der späten 70er Jahre hat einen Mythos geschaffen, es gibt unzählige Lieder, Gedichte, Bilder, Geschichten. Und der Bergbau ist Männersache. Die Frauen sind hinter den Arbeitern nicht sichtbar für die Welt.
In Frauen-Leben berichten Großmütter, Mütter und Töchter von ihrem Wirken im Verborgenen, davon, wie sie den Männern den Rücken stärkten, große Familien versorgten und dabei sich selbst vergaßen. Arbeit als Selbstverwirklichung? Dafür war weder Raum noch Zeit. Donner und Voss machen in einer Gegenüberstellung der Generationen spürbar, was sich geändert hat an der Lebenssituation der Frauen – und was geblieben ist im Jahr 1980.
Frauen-Leben ist Teil des dokumentarischen Langzeitprojektes Prosper Ebel – Chronik einer Zeche und ihrer Siedlung des RuhrFilmZentrums.
Filmreihe Ruhr Lokal: Wer Ruhrgebiet sagt, sagt auch Arbeit
Christa Donner
Christa Donner, 1945 geboren, schloss 1968 eine Fotografieausbildung ab. Von 1972-1976 studierte sie Film an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin und arbeitete ab 1977 als Autorin und Regisseurin von Fernseh- und Hörfunkbeiträgen. Seit 2004 arbeitet sie hier für die Deutsche Kinemathek/Museum für Film und Fernsehen und baute die Programmgalerie Fernsehen auf.
Filme von Christa Donner (Auswahl)
Ehrenamt: Volunteers are Shining Stars 2003 | „www.future.de“ – Über die Zukunft der Arbeit 2001 | Die Zukunft der Arbeit 1995 | Der Bubikopf 1989 | Die roten Republiken für Kinder 1983 | Der Neill von Summerhill 1983
Gabriele Voss
Gabriele Voss, 1948 in Hagen geboren, studierte Germanistik und Soziologie und promovierte über Wahrnehmungstheorie und Ästhetik. Seit 1978 lebt und arbeitet sie im Ruhrgebiet, wo sie das RuhrFilmZentrum und das Filmbüro NW mitbegründete.
Filme von Gabriele Voss (Auswahl)
HalbZeit 2006 – 2009 | Thomas Harlan – Wandersplitter 2003 – 2006 | Die Champions 2002 | Anna Zeit Land 1993/94 | Vincent van Gogh – Der Weg nach Courrières 1988/89 | Lebensgeschichte des Bergarbeiters Alfons S. 1979 – 1997