Die untergegangene Famile

Familia sumergida

Die untergegangene Famile

María Alché

AR / BR / DE / NO
2018
Spielfilm
91’
Fokus

Das Leben der dreifachen Mutter Marcela (Mercedes Morán) ändert sich gewaltig, als ihre Schwester Rina plötzlich stirbt. Während sie die Wohnung von Rina auflöst, befördert sie mit den alten Fotos und Briefen zahlreiche Erinnerungen zu Tage. Ihr Alltag wirkt auf einmal fremd und eigenartig und sie beginnt, sich von ihrer Familie zurückzuziehen. Dafür tritt sie in einen Dialog mit den Gespenstern der Vergangenheit: Längst verstorbene Verwandte, Tanten und Onkel, tauchen in Marcelas Wohnzimmer auf. In der Trauer verschwinden die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Traum und Realität. In Nacho, einem Freund ihrer Tochter, der ihr bei der Wohnungsauflösung hilft, findet sie einen Gefährten, bei dem sie unbeschwert sein und dem sie sich mitteilen kann.

Der Debütfilm von María Alché feierte seine Weltpremiere im Wettbewerb Cineasti del presente 2018 in Locarno. Der zuvor als Schauspielerin tätigen Alché gelang ein Familienporträt, dessen Authentizität auf intensiver Probenarbeit mit dem Ensemble beruht, das alle Szenen durchspielte und an die Filme der renommierten argentinischen Regisseurin Lucrecia Martel (La Ciénaga) erinnert. Alché spielte in deren Film La niña santa die Hauptrolle und wurde für ihr Debüt von Lucrecia Martel beraten.
Herausragend ist auch die Kameraarbeit von Hélène Louvart, die bislang u. a. mit Claire Denis, Agnès Varda oder Alice Rohrwacher (Glücklich wie Lazzaro) gearbeitet hat. Sie schafft mit ihrer durch Vorhänge gefilterten Lichtsetzung einen mysteriösen Raum für die Treffen mit den Geistern der Vergangenheit und fängt so den Schwebezustand ein, in dem sich Marcela befindet. (SH)

Filmreihe Kaleidoskörper


Preise für ›Die untergegangene Familie‹
Premio Horizontes Latinos – Sam Sebastián 2018

Regie / Buch

María Alché

Bildgestaltung

Hélène Louvart

Montage

Julia Huberman

Darsteller*innen

Mercedes Morán, Marcelo Subiotto, Esteban Bigliardi, Diego Velázquez, Laila Maltz

Produktion

Pasto Cine, Pandora Film Produktion, Bubbles Project, 4 ½ Fiksjon

Kontakt

Cine Global

María Alché

María Alché, geboren 1983 in Buenos Aires, interessierte sich schon früh für die Fotografie. Ihr Vater hatte zu Hause ein eigenes Fotolabor, mit dem sie experimentieren konnte. Später studierte sie Regie an der Escuela Nacional de Experimentación y Realización Cinematográfica (ENERC) und arbeitete als Schauspielerin für Theater und Kino, u.a. verkörperte sie die Hauptrolle in Lucrecia Martels La niña santa (2004). Sie führte Regie bei mehreren Kurzfilmen, zum Beispiel bei Noelia (2012) und bei Gulliver (2015). Familia sumergida ist ihr erster Langspielfilm.


Filme von María Alché
Gulliver 2015 | Noelia 2012 |  ¿Quién se metió con Mayra? 2008