Confessions to the Mirror

Confessions to the Mirror

Sarah Pucill

GB
2016
Experimentalfilm
68’
Fokus

Mit Confessions to the Mirror erreicht die experimentelle Filmkunst der britischen Künstlerin Sarah Pucill einen neuen Höhepunkt. Mit poetischer Klarheit widmet sich Pucill der grossen Dadaistin Claude Cahun (1894-1954), deren Leben auf Jersey, einer kleinen Insel im Ärmelkanal, während des Zweiten Weltkrieges als surreale und fragmentierte Erfahrung dargestellt wird. In Folge von Pucills erstem Film über Cahun, Magic Mirror (2013), überarbeitet sie in Confessions to the Mirror nicht nur Cahuns Fotografien, Schwarz-Weiss-Selbstportraits und Stillleben, sondern auch ihre Texte. So ist der Titel Cahuns Memoiren Confidences au miroir entliehen, an denen sie von 1945 bis zu ihrem Tod schrieb. Der Spiegel wird hier zur dominanten Metapher, den Pucill in feinster Handarbeit durch Maske, Kostümdesign und Raumgestaltung umsetzt. Pucill arbeitet seit über 30 Jahren mit analogem Film; ihr künstlerischer Ansatz ist einerseits durch den strukturellen Film der Londoner Filmkooperative, andererseits durch den Surrealismus, die Collage und den feministischen Experimentalfilm geprägt. Wie kann ich mit Technik und Licht auf bildlicher Ebene darstellen? Diese Frage hat die Künstlerin in Confessions to the Mirror bis aufs Letzte ausgereizt und bietet uns so ein barockes visuelles Erlebnis, wie es in der digitalen Zeit selten geworden ist. (MZ)

Filmreihe Fake Space

Regie / Buch / Bildgestaltung / Montage

Sarah Pucill

Sounddesign

Mairead McClean

Darsteller*innen

Karen Leroy-Harris, Kate Hart

Produktion

Arts Council of England

Kontakt

LUX

Sarah Pucill

1988-1990 besuchte Sarah Pucill die Kunstschule des University College London. Hier absolvierte sie ihren Master. Seit 2000 ist sie Dozentin an der University of Westminster. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht »die Sorge um die Sterblichkeit und die Materialität des Filmproduktionsprozesses«. 2014 promovierte sie mit ihrer Publikation Mourning, materiality and the feminine. Außerdem fungiert Pucill seit 2005 als externe Prüferin der Promotionen im Fach Kunst an der University of East London. Die meisten ihrer Filme spielen innerhalb der engen Grenzen des häuslichen Raums, wobei das Haus als solches ihr den Zugang zu den darin liegenden komplexen und vielschichtigen psychischen Sphären bietet. Pucill lebt und arbeitet in London.


Filme von Sarah Pucill
Magic Mirror 2013 | Phantom Rhapsody 2010 | Fall in Frame 2009 | Blind Light 2007 | Taking My Skin 2006 | Stages Of Mourning 2004 | Cast 2000 | Swollen Stigma 1998 | Mirrored Measure 1996 | Backcomb 1995 | Milk and Glass 1993 | You Be Mother 199