Saute ma ville
Blow Up My Town
Chantal Akerman
»Sie sehen ein junges Mädchen, 18 Jahre alt, in eine Küche gehen und die üblichen Dinge tun, aber auf völlig abgedrehte Weise, und schließlich begeht sie Selbstmord. Das Gegenteil von Jeanne Dielman: Jeanne – das war Resignation. Hier ist es Raserei und Tod.«
– Chantal Akerman
Chantal Akermans erster Film, der zwei Jahre lang im Labor lag, weil sie kein Geld hatte, ihn auszulösen und sich unsicher über seine Qualität war. Als der Laborleiter sie aufforderte, den Film abzuholen, bat sie ihn, sich den Film anzusehen. Saute ma ville, der heute als Klassiker gilt, gefiel ihm nicht nur, er vermittelte Akerman auch den Kontakt zum belgischen Fernsehen.
Chantal Akerman
1950 als Tochter polnisch-jüdischer Emigranten in Brüssel geboren. Mit siebzehn drehte sie ihren ersten Kurzfilm, Saute ma ville, und brach ihr Studium an der Filmhochschule INSAS ab, ebenso wie später ein Studium der Theaterwissenschaften. 1972 ging sie für zwei Jahre nach New York, wo Experimentalfilmer wie Michael Snow und Jonas Mekas ihre Arbeit prägten. Der Durchbruch gelang 1975 mit ihrem zweiten Spielfilm Jeanne Dielman, 23 Quai du Commerce, 1080 Bruxelles. Ihr Œuvre beläuft sich auf über vierzig Filme. 2004 würdigte das Centre Pompidou Akerman mit einer Ausstellung ihrer Filme aus fünf Jahrzehnten. Bis zu ihrem Tod 2015 lebte sie in Paris, Brüssel und New York.
Filme von Chantal Akerman (Auswahl)
Demain on déménage (Morgen zieh‘n wir um) 2003 | De l‘autre côté (Jenseits von Sonora-Mexiko) 2002 | Un divan à New York (Couch in New York) 1995 | D‘Est (Aus dem Osten) 1993 | Nuit et Jour (Die Nacht, der Tag) 1991 | Histoires d‘Amérique (American Stories) 1988 | Golden Eighties 1986 | J’ai faim, j’ai froid (I ́m Hungry, I ́m Cold) 1984 | Un jour Pina m‘a demandé (Eines Tages fragte mich Pina) 1982 | Je, tu, il, elle (Ich, du, er, sie) 1974