Die 727 Tage ohne Karamo
Anja Salomonowitz
»Ich habe bis jetzt jedem Film von mir eine Farbe gegeben … Für Die 727 Tage ohne Kamaro habe ich nach einer Farbe gesucht, die knallig ist, mutig, trotzig. Sonnig, kräftig, lebensfroh. Ich wollte keinen jammernden Film machen, sondern einen starken und widerständigen Film, so, wie ich die Menschen in den Interviews erlebt habe.«
– Anja Salomonowitz
Die 727 Tage ohne Karamo erzählt die Geschichte von binationalen Liebespaaren in Österreich. Wenn Menschen aus Österreich Menschen aus Afghanistan, China oder Nigeria heiraten und mit ihnen leben möchten, dann aktiviert der österreichische Staat nicht selten ein Arsenal an bürokratischen und polizeilichen Mitteln, um die Heirat zu erschweren oder für ungültig zu erklären. So kommt es, dass Fremdenpolizei und Ämter in die Privatsphäre von Liebespaaren und Familien eingreifen und das Fundament der Beziehungen destabilisieren – und eine in Wien lebende Österreicherin ihren Ehemann Karamo seit über 700 Tagen nicht mehr gesehen hat.
Die 727 Tage ohne Karamo erzählt vom Kampf gegen eine oft kafkaesk agierende Bürokratie, von der Überwindung sprachlicher, territorialer und gesellschaftlicher Grenzen – und davon, wie die Liebe sich über das Fremdenrecht erheben kann.
Filmreihe Exzess der Ordnung
Anja Salomonowitz
Anja Salomonowitz studierte Filmschnitt und Regie an der Filmakademie in Wien und an der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) »Konrad Wolf« in Potsdam. Ihre ersten Arbeiten Das wirst Du nie verstehen und Kurz davor ist es passiert – Dokumentarfilme an der Grenze zur Fiktion – erhielten international Anerkennung, zahlreiche Filmpreise und fanden Eingang in einschlägige Literatur zum Dokumentarfilm. Spanien war Anja Salomonowitz’ erster langer Spielfilm. Anja Salomonowitz lebt mit ihrer Familie in Wien.
Filme von Anja Salomonowitz
Spanien 2012 | Kurz davor ist es passiert 2006 | Das wirst Du nie verstehen 2003 | Carmen 2000