Spielplan

Gespräch: Von Machtverhältnissen, Mutterschaft und Termiten

Halbnahe Aufnahme einer Schwarzen Person, die über ihre Schulter zurück blickt

Ines Johnson-Spain im Gespräch mit Tsitsi Dangarembga

Der Film Kare Kare Zvako – Mother’s Day geht zurück auf ein simbabwisches Märchen der Shona-Tradition, das hier als ein feministisch-kannibalistisches (Fast-)Splatter-Musical über Archetypen adaptiert wird. Für westliche Sehgewohnheiten mag das ein ungewohntes Format sein. Gewöhnungsbedürftig auch, dass lebensgroße Termiten singend aus ihrem Bau klettern, um einer Frau, die gerade von ihrem Ehemann getötet wurde, zu helfen. Doch die Themen, hier in magische 35-mm-Schwarz-Weiß-Bilder transformiert, sind universell: der misshandelte weibliche Körper, Probleme der Mutterschaft und Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern. Mit diesen Themen setzt sich Dangarembga auch in anderen Arbeiten ihres filmischen und literarischen Werks auseinander. Doch dass diese existenziellen Fragen gesungen oder getanzt werden können, ist auch für sie neu.

Filmemacherin Ines Johnson-Spain wird im Gespräch mit Tsitsi Dangarembga den Film kontextualisieren und fragen, inwiefern die Parabel auch eine Metapher für den Zustand des − unter dem Nachfolger von Robert Mugabe weiter − zugrunde gewirtschafteten und autokratisch geführten Simbabwes sein könnte.

In Kooperation mit international images – Film Festival for Women

ZW
2005
Kurzfilm
30’
OmeU

Strenge Dürre liegt über dem Land. Ein Familienvater ist entsetzt, als die Ehefrau in ihrer Not Termiten zum Abendessen serviert. […]